Duisburg. Jetzt wird die Stadt also doch keine Ortsschilder mit dem Namen Mercators erhalten. Das NRW-Innenministerium mochte dem Plan, 100 Ortseingangsschilder zum Mercatorjahr 2012 mit dem Namenszusatz aufzubringen und am Ende wieder zu entfernen, nicht zustimmen.
Elf Städte und Gemeinden in NRW dürfen in Zukunft einen Namenszusatz zu ihrem Ortsnamen führen: Zum Beispiel „Klingenstadt Solingen“. Gestern hat das NRW-Innenministerium diese Anträge genehmigt. Leer ausgegangen ist dabei die Stadt Duisburg, die sich im 500. Jubiläumsjahr ihres berühmtesten Einwohners gerne in „Mercatorstadt Duisburg“ umgetauft hätte. Und die finanziell gebeutelte Verwaltung hätte sogar für neue Ortseingangsschilder mit dem Heimatverein „pro Duisburg“ einen Sponsor zur Hand gehabt. Doch die Stadt hatte ihren Antrag vorab zurückgezogen. Sie konnte gestern also unter den glücklichen Elf nicht dabei sein.
Denn schon vor ein paar Wochen hatte das NRW-Innenministerium der Verwaltung mitgeteilt, dem Plan, 100 Ortseingangsschilder zum Mercatorjahr 2012 mit dem Namenszusatz aufzubringen und am Ende wieder zu entfernen, werde nicht zugestimmt. Denn Zusätze für Stadtnamen könnten nicht nur für ein Jahr, sondern müssten dauerhaft eingerichtet werden.
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Doch „dauerhaft“, das wäre der Stadt dann unter den aktuellen finanziellen Bedingungen zu teuer geworden, erklärt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Man hätte Briefpapier, Behördenschilder, Straßenschilder, den städtischen Internetauftritt und ein ganzes Mosaik an weiteren Maßnahmen umsetzen und finanzieren müssen.
Und ein neues Argument trägt die Stadtsprecherin vor: „Diese Namensänderung soll nicht ohne breite Zustimmung der Duisburgerinnen und Duisburger erfolgen.“ Dies, obwohl der Rat darüber bereits einen einstimmigen Beschluss gefasst hatte.
Schilder hätten länger bleiben können
„Sehr schade alles“, sagt Hermann Kewitz, Vorsitzender des Vereins „pro duisburg“, „wir haben bereits viel Arbeitskraft in das Projekt gesteckt und hätten der Stadt gerne flammneue Ortseingangsschilder geschenkt, die sie natürlich sehr gerne auch dauerhaft hätte einsetzen können.“
Über Briefpapier oder Behördenschilder hätte man ebenfalls reden können. Kewitz: „Denn auch wir möchten mehr als nur Schilder aufstellen – wir wollen mit der Figur Mercators aufzeigen: Die Stadt hat eine lange Geschichte, die weit vor August Thyssen beginnt.“ Doch wenn man jetzt über diesen missglückten Anlauf in der Stadt zu „einem ernsthaften Nachdenken“ darüber käme, wer man sei und wer man sein wolle, dann sei dies auch ohne Namensschilder schon zu begrüßen.