Duisburg. . Die Universität Duisburg-Essen zeigt Flagge im Innenhafen. Im H2O-Gebäude bezieht das neue internationale geisteswissenschaftliche Kolleg „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“ demnächst 25 Räume. Das Bundesforschungsministerium unterstützt das Kolleg mit 13 Millionen Euro.

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigt Flagge im Innenhafen. Im H2O-Gebäude bezieht das neue internationale geisteswissenschaftliche Kolleg „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“ demnächst 25 Räume. Auf insgesamt 1.000 Quadratmetern sollen globale Probleme, wie Klimawandel, Finanzkrise, Hungersnöte und Bürgerkriege untersucht werden. Das Bundesforschungsministerium unterstützt das Kolleg mit 13 Millionen Euro.

Uni-Rektor Ulrich Radtke nahm den Förderbescheid gestern in Duisburg entgegen. Die üppige Förderung bemisst sich an einem hohen Anspruch: Das Zentrum soll ein „Leuchtturm“ der deutschen Geistes- und Kulturwissenschaften werden. Geleitet wird das Kolleg von den renommierten Sozialwissenschaftlern Tobias Debiel, Claus Leggewie und Dirk Messner.

Die Frage nach der Möglichkeit globaler Kooperation steht im Mittelpunkt des neuen Forschungsverbunds. „In diesem intellektuellem Laboratorium sollen Entwürfe zu einer kulturell vielfältigen Weltgesellschaft entstehen“, erklärt Tobias Debiel, der auch das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an der UDE leitet. Das Kolleg sucht den engen Austausch mit der Praxis und soll sich im Wesentlichen mit den Themen: „Erleichterung kulturellen Verstehens“, „globale Kultur demokratischer Kooperation“ und „Reform internationaler Regime“ beschäftigen.

Zehn internationale Gastwissenschaftler

Die Entscheidung mit dem neuen „Leuchtturm“ in den Innenhafen zu ziehen sei den Verantwortlichen nicht schwer gefallen. „Wir wollen eine Brücke zwischen der Stadt und dem Campus bauen und noch präsenter in Duisburg sein“, sagt Debiel.

Am Käte Hamburger Kolleg werden sieben Wissenschaftler angestellt sein. Ihnen zur Seite stehen neun Studenten als wissenschaftliche Mitarbeiter. Außerdem werden jedes Jahr zehn nationale und vor allem internationale Gastwissenschaftler im Innenhafen arbeiten.

Studieren im Herzen von Duisburg

Bürgermeister Benno Lensdorf freut sich sehr über die Standortentscheidung der Uni: „Danke, dass sie Duisburg künftig auch mitten aus dem Herzen der Stadt eine positive Wahrnehmung garantieren werden.“

Die Namenspatronin des Kollegs, Käte Hamburger (1896-1992), war Philologin, Philosophin und Literaturtheoretikerin. In der Zeit des Nationalsozialismus flüchtete sie ins schwedische Exil und kehrte 1956 nach Deutschland zurück. Als erste Frau wurde sie ein Jahr später in der deutschen Literaturwissenschaft habilitiert.