Duisburg. . Auch wenn der frisch abgewählte, aber noch amtierende OB Adolf Sauerland (CDU) erst morgen seinen Schreibtisch räumt und dann als Privatmann eher unfreiwillig das Rathaus verlässt, wird schon seit gestern intensiv über das Was, Wann und Wie seiner Nachfolge gesprochen.

Auch wenn der frisch abgewählte, aber noch amtierende OB Adolf Sauerland (CDU) erst morgen seinen Schreibtisch räumt und dann als Privatmann eher unfreiwillig das Rathaus verlässt, wird schon seit gestern intensiv über das Was, Wann und Wie seiner Nachfolge gesprochen. Wer wird der neue Oberbürgermeister der Stadt Duisburg?

Wie soll man jetzt vorgehen? Wer wäre ein Kandidat, der für einen glaubwürdigen Neuanfang, für einen Aufbruch in bessere Zeiten für diese Stadt steht? Muss der Neue (oder die Neue) von außen , von außerhalb der Stadt Duisburg, kommen? Wer hätte einen guten Personalvorschlag?

Ein Neuanfang für die Stadt

Diese und noch mehr Fragen beschäftigen bereits seit Sonntagabend die Verantwortlichen des Abwahlbündnisses. Auch wenn der frisch abgewählte, aber noch amtierende OB Adolf Sauerland (CDU) erst morgen seinen Schreibtisch räumt und dann als Privatmann das Rathaus verlässt, wird schon seit gestern intensiv über das Was, Wann und Wie seiner Nachfolge gesprochen.

Im ARD-Morgenmagazin hatte gestern in der Früh um 6.43 Uhr Theo Steegmann, der Sprecher der Initiative, die Duisburger sehr dafür gelobt, was sie am Sonntag mit dem aufrechten Gang ins Abstimmungslokal bewirkt hätten: „Diese Abwahl ist ein wirklicher Neuanfang für die Stadt.“ Und bei der Findung des neuen OB-Kandidaten komme es jetzt auf einen parteiübergreifenden Konsens an.

Suche nach einem Nachfolger

Davon spricht auch Jörg Lorenz, Geschäftsführer der Duisburger SPD: „Der neue Mann oder die neue Frau muss aus unserer Sicht nicht zwanghaft ein SPD-Parteibuch haben. Er oder sie kann auch sehr gerne von außerhalb kommen.“ Hauptsache: Der Neue kann was und alle können sich auf ihn einigen.

Gar nicht so einfach. Gestern Abend hat sich der SPD-Geschäftsführer von seinen Parteigremien ein Verhandlungsmandat abgeholt, um jetzt schnellst möglich mit den Linken, den Grünen, den Freien Demokraten und der Bürgerinitiative in Sondierungsgespräche einzutreten. Dass es dabei auch zu einer Absprache mit der CDU kommen könnte, erwartet Lorenz eher nicht. Dazu habe sich die Partei vor dem Bürgerentscheid zu sehr vor Sauerland gestellt.

Reines Wunschdenken

Die Sondierung werde ergebnisoffen sein, die SPD bringe keine Namen mit. Aber es müsse halt jetzt schnell zum Schwur kommen, welche Maßstäbe man anlegen wolle. Lorenz: „Nach dem Sauerland-Debakel reicht es nicht, dass der Kandidat eine moralisch integere Person ist. Er muss den schwierigen Job des OB auch wirklich können!“

Schwer zu erfüllen, so der SPD-Geschäftsführer, sei vermutlich der nachvollziehbare Wunsch nach einer strahlenden Manager-Figur von außen. Denn was könnte man ihr bieten? „Sie könnte noch nicht einmal einen guten Mitarbeiterstab mitbringen, denn Neueinstellungen sind der Stadt verboten.“ Welche Namen da im Gespräch sind? Lorenz: „Wir haben keinen in der Tasche.“ Vor Monaten wurden die Namen von Ex-Minister Wolfgang Tiefensee und Ex-Bischöfin Marion Käßmann ventiliert. Reines Wunschdenken.

Frist bis zum 1. April

Die Zeit drängt. Höchst wahrscheinlich am 17. Juni wird der neue OB gewählt. Ende März, vor Beginn der Osterferien am 1. April, müsse der gemeinsame OB-Kandidat gefunden und gekürt sein. Ob das klappt?

Schon am Sonntag hatte Theo Steegmann erklärt, er schließe nicht aus, dass am Ende die BI mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen wird.

Duisburger zur Sauerland-Abwahl

Laura Ueckermann: „Ich finde es gut. Sauerland konnte Duisburg nicht mehr vertreten.“
Laura Ueckermann: „Ich finde es gut. Sauerland konnte Duisburg nicht mehr vertreten.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Elke Wittgenhagen: „Ich wohne in Mülheim, aber freue mich sehr für die Duisburger.“
Elke Wittgenhagen: „Ich wohne in Mülheim, aber freue mich sehr für die Duisburger.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Marlon Jopp: „Das ist die richtige Konsequenz. Sein Krisenmanagement war schlecht.“
Marlon Jopp: „Das ist die richtige Konsequenz. Sein Krisenmanagement war schlecht.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Christina Demtröder: „Ich will mir kein Urteil erlauben, aber es ist wohl besser für die Stadt.“
Christina Demtröder: „Ich will mir kein Urteil erlauben, aber es ist wohl besser für die Stadt.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Christiane Demtröder: „Ich finde es schlimm, dass nicht vorher Verantwortung übernommen wurde.“
Christiane Demtröder: „Ich finde es schlimm, dass nicht vorher Verantwortung übernommen wurde.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Sevgi Kavka: „Das wurde auch Zeit. Die Abwahl Sauerlands ist das Richtige.“
Sevgi Kavka: „Das wurde auch Zeit. Die Abwahl Sauerlands ist das Richtige.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Michael Heise: „Mir ist das schnuppe. Nun wird eben ein Politiker durch den nächsten ersetzt.“
Michael Heise: „Mir ist das schnuppe. Nun wird eben ein Politiker durch den nächsten ersetzt.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Heike Susen: „Ich glaube, das ist ok. Sauerland klebte zu sehr an seinem Stuhl.“
Heike Susen: „Ich glaube, das ist ok. Sauerland klebte zu sehr an seinem Stuhl.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Andreas Susen: „Ich finde es suspekt, wenn Menschen so ihrem Posten festhalten.“
Andreas Susen: „Ich finde es suspekt, wenn Menschen so ihrem Posten festhalten.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Birgit Eickholt: „Ich finde es gut, weil die Mehrheit der Bürger nicht hinter ihm steht.“
Birgit Eickholt: „Ich finde es gut, weil die Mehrheit der Bürger nicht hinter ihm steht.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Birgit Pannenbäcker: „Beide Daumen hoch. Ich finde es super, dass er endlich weg ist.“
Birgit Pannenbäcker: „Beide Daumen hoch. Ich finde es super, dass er endlich weg ist.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Theo Syben: „Fast 130.000 Stimmen – das drückt deutlich die Peinlichkeit seiner Person aus.“
Theo Syben: „Fast 130.000 Stimmen – das drückt deutlich die Peinlichkeit seiner Person aus.“ © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Am Sonntag, den 1Mathias Raab: „Ich weiß nicht, ob er der Hauptschuldige ist. Ich denke, es trifft den Falschen.“
Am Sonntag, den 1Mathias Raab: „Ich weiß nicht, ob er der Hauptschuldige ist. Ich denke, es trifft den Falschen.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Adelheid Hoffmann: „Das ist eine gute Nachricht, auf die ich sehr gespannt gewartet habe.“
Adelheid Hoffmann: „Das ist eine gute Nachricht, auf die ich sehr gespannt gewartet habe.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Nicol Antrecht: „Ich find’s gut. Ich hab die Abwahl komplett per Radio und Facebook verfolgt.“
Nicol Antrecht: „Ich find’s gut. Ich hab die Abwahl komplett per Radio und Facebook verfolgt.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Lars Neveling: „Ich war nicht wählen, weil ich das als einseitige Hetzjagd empfunden habe.“
Lars Neveling: „Ich war nicht wählen, weil ich das als einseitige Hetzjagd empfunden habe.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Kevin Renner: „Meiner Meinung nach ist die Abwahl das Beste, was passieren konnte.“
Kevin Renner: „Meiner Meinung nach ist die Abwahl das Beste, was passieren konnte.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Martin Steinert: „Ich bin froh, dass der Oberbürgermeister abgewählt wurde.“
Martin Steinert: „Ich bin froh, dass der Oberbürgermeister abgewählt wurde.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Sascha Zimmer: „Ich finde das einfach gut. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen.“
Sascha Zimmer: „Ich finde das einfach gut. Mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
Jaqueline Lamm: „Ich sehe das gespalten. Es gibt eben viel mehr Schuldige beim Loveparade-Unglück.“
Jaqueline Lamm: „Ich sehe das gespalten. Es gibt eben viel mehr Schuldige beim Loveparade-Unglück.“ © Fabian Strauch / WAZ FotoPool
1/20