Duisburg/Essen. . Die Kritik an dem stellvertretenden AStA-Vorsitzenden Jan Bauer scheint nicht abzureißen. Jetzt erhebt der Vorsitzende des StuPa-Präsidiums Felix Hesse schwere Vorwürfe gegen ihn. Demnach habe der AstA-Referent auf einen wichtigen Brief des VRR nicht reagiert, was beinahe die Ungültigkeit des Studententickets nach sich gezogen hätte.

Der zuletzt wegen einer entwendeten Wahlurne bei der Studierendenparlamentswahl (StuPa) umstrittene stellvertretende AStA-Vorsitzende Jan Bauer ist wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Der Vorsitzende des StuPa-Präsidiums, Felix Hesse, wirft Bauer grobe Fahrlässigkeit und den beinahe Verlust der Semestertickets für alle Studenten vor.

Das VRR- und NRW-Ticket der Studenten wird von deren Sozialbeiträgen bezahlt. Die Summe, die sie hierfür entrichten müssen, ist in der Beitragsordnung der Studierendenschaft festgehalten. Dort steht auch, dass sich diese Preise ändern und Beiträge angepasst werden können. Dies erfordert aber einen StuPa-Beschluss.

„Elf Monate hatte der zuständige AStA-Referent Jan Bauer Briefe über kommende Preiserhöhungen von EVAG und DVG auf seinem Schreibtisch liegen; seit September auch einen Brief des VRR. Er hat diese ignoriert und damit riskiert, dass ab dem Sommersemester nicht genug Geld eingezogen werden kann, um die Gesamtsumme zu entrichten“ ärgert sich Felix Hesse. Die Folge wäre: Verlust des Semestertickets für 35.000 Studenten an einer Pendler-Uni.

Schwere Vorwürfe gegen den AStA

„Der AStA hat seine Pflicht grob vernachlässigt!“ sagt Hesse. „Hätte ich nicht nachgefragt, wäre der Fehler vermutlich erst aufgefallen, wenn die Beiträge nicht mehr für die Bezahlung ausgereicht hätten.“

Die Änderung der Beitragsordnung erfordere zwei Lesungen im StuPa und sie müsse zwingend vor Januar in das Verkündungsblatt der Uni um Wirksamkeit zu entfalten. „Ich hätte nicht einmal mehr pünktlich für eine StuPa-Sitzung einladen können, um dies zu behandeln“, so Hesse, „darum musste das Präsidium die Entscheidung treffen.“

Tatsächlich ist dies in unaufschiebbaren Angelegenheiten möglich. Der einstimmige Präsidiumsentscheid wurde dem Rektorat zugesendet. Hesse sieht den Vorgang dennoch mit gemischten Gefühlen: „Ich gebe offen zu, dass ich Herrn Bauer gerne für die durch ein Versäumnis entstehenden Kosten zur Verantwortung gezogen hätte. Das Wohl der Studierenden muss aber Priorität haben.“

Jan Bauer schüttelt angesichts der Vorwürfe den Kopf: „Ich habe alle Briefe rechtzeitig an den AStA-Vorsitzenden weitergeleitet. Dieser wiederum an das StuPa-Präsidium. Da aber nichts passiert ist, haben wir Druck gemacht und nicht etwa,wie behauptet, das Präsidium.“