Duisburg. .
Vor einem Monat standen die Duisburger Umweltschützer des BUND mitten in der City auf der Königstraße und warnten vor Atommüll-Transporten über Duisburger Stadtgebiet. „Dafür wurden wir nur müde belächelt“, sagt die Vorsitzende Kerstin Ciesla. „Auf einmal merken aber alle: Jetzt wird’s ernst“.
Bekanntlich sollen 152 Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll von Jülich per Lastwagen ins Zwischenlager nach Ahaus transportiert werden. „Wer sich die Autobahnverbindungen anschaut, kommt zu dem Ergebnis, dass der Transport wohl unweigerlich auch über Duisburger Stadtgebiet führen wird“, sagt Ciesla.
"In Ahaus nicht sicherer als in Jülich"
Die Transporte hält sie ebenso für „unnötig“ wie „unsinnig“: „Die Lagerhallen haben die gleiche Bauweise, in Ahaus ist der Atommüll nicht sicherer als in Jülich. Dort läuft aber Mitte 2013 die Genehmigung aus. Dass man die gefährliche Fracht durch die Gegend karrt, löst nicht das Entsorgungsproblem, sondern schafft nur neue Gefahren“.
Duisburg sei aber noch in ander Hinsicht von den Castortransporten betroffen, sagt die BUND-Vorsitzende. Denn durch den Steag-Anteilskauf seien auch die Stadtwerke Anteilseigner des Zwischenlagers in Ahaus.
Grüne beteiligen sich am Widerstand
Ciesla fordert die Stadtwerke daher auf, in dem Konsortium dafür zu sorgen, dass die Steag ihre Ahaus-Anteile definitiv abstößt. Zugleich appelliert sie an die örtlichen Parteien: „Ich halte es für notwendig, dass sich die Duisburger Politik deutlich und öffentlich gegen Atommüll-Transporte über Duisburger Stadtgebiet ausspricht“.
Die Grünen kamen der Forderung am Donnerstag bereits nach. Sait Keles vom Vorstand spricht von einem „Skandal“: „Das wollen wir Grünen nicht zulassen und beteiligen uns am Widerstand“.