Duisburg. .

Ende September gab es in Duisburg nur noch 73 unversorgte Bewerber um eine Lehrstelle. Doch auch in ihren Fällen zeigt sich die Regionale Ausbildungskonferenz von IHK, Handwerk, Gewerkschaften, Unternehmern und Berufskollegs zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres kein Bewerber mehr unversorgt ist.

Die Duisburger Arbeitsagentur verzeichnete in diesem Jahr einen Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen um 1,4 Prozent auf 3112. Gleichzeitig verringerte sich auch die Zahl der Bewerber um 4,4 % auf 3496. Ende September gab es noch 68 unbesetzte Ausbildungsstellen in Duisburg.

Nun könnte man eigentlich frohlocken und sagen: Der Ausbildungsmarkt ist ausgeglichen. Doch die Statistik täuscht darüber hinweg, dass von den 3423 versorgten Bewerbern nur 1622 in eine Ausbildung gegangen sind. Und das nicht allein in Duisburg, denn auch Azubis pendeln in andere Städte. Umgekehrt fahren auch viele zu ihrer Ausbildungsstelle nach Duisburg. Alle anderen haben entweder ein Studium aufgenommen, gehen zu einem Berufskolleg oder befinden sich in Maßnahmen, um sich zum Beispiel auf ihre „zweite Chance“ vorzubereiten.

Ausbildungschancen in der Region verbessert

Blickt man über die Stadtgrenze hinaus, so haben sich in der Region insgesamt die Ausbildungschancen nochmals verbessert. So stieg die Zahl der Ausbildungsstellen in den Kreisen Wesel und Kleve, die zum IHK-Bezirk Niederrhein gehören, um 2,6 % auf 3835. Dem standen allerdings 5862 Bewerber gegenüber. Trotzdem waren Ende September nur noch 160 ohne Ausbildungsstelle. 130 Ausbildungsplätze sind in den beiden Kreisen noch frei.

Der DGB-Vorsitzende Rainer Bischoff (MdL, SPD) ist dennoch unzufrieden: „Mehr Unternehmen müssen mehr Ausbildungsstellen anbieten.“ Er glaube, dass noch „viel Luft nach oben ist“. Dass jedoch Zurückhaltung zum Beispiel in der Metallbranche herrscht, machte Jürgen Dzudzek von IG-Metall deutlich: „Von der Industrie sind nicht mehr so viele Ausbildungsplätze wie früher zu erwarten.“ Ein Grund sei auch die Forderung der Gewerkschaften, alle Auszubildenden zu übernehmen. Die Handwerkerschaft fordert eine stärkere Verzahnung mit den Schulen, denn bei ihnen steige die Nachfrage nach geeigneten Bewerbern.