Großenbaum. .

Bislang zählten junge Männer bei der Ausbildung zum Altenpfleger eher zu den Ausnahmeerscheinung, bei der Altenwohnanlage der Theodor-Fliedner-Stiftung in Großenbaum, Zu den Tannen, werden sich aber die betreuten Senioren zunehmend an Altenpfleger gewöhnen müssen.

Der 18jährige Marc Winkler und sein 23 Jahre alter Kollege Pascal Jacoby haben einen Schritt unternommen, über den Geschäftsführerin Dr. Sabine Josat hocherfreut ist. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) haben sie sich für die Ausbildung zum Altenpfleger entschieden. Zusammen mit der 19-jährigen Jessica Storm, die ebenfalls ein FSJ in der Großenbaumer Einrichtung absolviert hat.

In den beiden Häusern der Altenwohnanlage gibt es 134 Bewohner, für die rund 100 Altenpfleger zuständig sind. Ergänzt wird die Betreuung durch ehrenamtliche Helfer. Sechs bis sieben Zivildienstleistende ergänzten bisher die Mitarbeiter, für den neuen Bundesfreiwilligendienst gibt es bisher kaum Interessenten. „Einen Bewerber haben wir jetzt“, so Geschäftsführerin Dr. Sabine Josat, die sich aber über die Zahl der FSJler freut. Wenn die drei bisherigen FSJler ihre Ausbildung beginnen, dann wird die Zahl wieder aufgestockt.

Christian Heuschreiber ist zum Team der FSJler dazugestoßen. „Der Umgang mit alten Menschen macht mir einfach Spaß, ich könnte mir das auch einmal als Beruf vorstellen“, berichtet er über seine bisherigen Erfahrungen. 390 Euro Taschengeld gibt es, gearbeitet wird ganz normal in dem Zwei-Schichten-Betrieb, Nachtwachen sind im Fliedner-Heim besonders ausgebildet. Das Ziel der 19jährigen Jessica Storm nach ihrer dreijährigen Ausbildung steht schon fest: „Ich möchte auf jeden Fall als Altenpflegerin arbeiten, speziell der Nachtdienst käme dann meinen Neigungen entgegen.“ Zuerst wollte die Krankenschwester werden, dann wurde ihr durch das FSJ die neue Zielrichtung klar. Drei Jahren dauert die Ausbildung, danach müssen schriftliche, mündliche und auch praktische Prüfungen absolviert werden. Das Fliedner-Werk verfügt in Mülheim als Zentralstelle über eigene Seminarräume, hier findet die außerbetriebliche Schulung der Azubis statt.

„Natürlich werden bei Übernahmen in unserem Haus Mitarbeiter, die ein FSJ absolviert haben, bevorzugt berücksichtigt. Dies gilt sowohl für die Ausbildung sowie für die Übernahme in ein Arbeitsverhältnis als Altenpfleger“, so Dr. Sabine Josat.