Duisburg. .

In dieser Woche haben die ersten Azubis des neuen Ausbildungsjahres ihren Dienst angetreten. Für Bewerber, die noch immer suchen, bestehen aber noch Chancen auf einen Ausbildungsplatz, vorausgesetzt man beeilt sich und öffnet sich auch für andere Berufsbilder. Denn Angebot und Nachfrage passen nicht immer zusammen.

Während im Juli noch 945 Bewerber einen passenden Ausbildungsplatz suchten, geht die Arbeitsagentur mittlerweile davon aus, dass in der Zwischenzeit viele Bewerber unterkommen konnten. „Die Dynamik auf dem Ausbildungsmarkt ist momentan sehr groß“, so Hans-Georg Grein, Sprecher der Arbeitsagentur Duisburg. Die Zahl der noch unbesetzten Lehrstellen ändere sich täglich. Waren Mitte Juli noch 882 Ausbildungsplätze zu haben, konnte die Arbeitsagentur vor wenigen Tagen noch 271 freie Stellen anbieten.

Nachfrage nach Lehrstellen gestiegen

Auch wenn erst Ende September eine abschließende Bilanz gezogen wird, freut sich die Arbeitsagentur darüber, dass der Bestand an Stellen insgesamt höher geworden ist. Dabei ist auch die Nachfrage nach Lehrstellen leicht angestiegen. 3,5 Prozent mehr Bewerber konnte die Arbeitsagentur im Juli verzeichnen. Aber auch das sei eine gute Nachricht: „Je mehr wir an guten, qualifizierten Kräften ausbilden können, desto besser können wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken,“ so Grein weiter.

Berufsberatung

Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche oder in Bewerbungsverfahren bekommt man bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur. Termine hierfür kann man unter 01805 - 555 111 vereinbaren oder auf www.Arbeitsagentur.de bzw. www.planet-beruf.de

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist erfreut, dass sich in Duisburg die Lage auf dem Lehrstellenmarkt deutlich entspannt habe. Angelika Wagner, stellvertretende Vorsitzende für die Region Niederrhein: „Vor drei Jahren kamen noch zwei Bewerber auf eine Lehrstelle.“

Für andere Berufsbilder öffnen

Die meisten Jugendlichen konzentrierten sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz auf wenige, bekannte Berufe, zeigt auch die Erfahrung des Arbeitsamtes. In Duisburg sind etwa kaufmännische Berufe im Einzelhandel oder im Büro beliebt, viele suchen aber auch Ausbildungsstellen als Industriemechaniker oder Friseur. Die Empfehlung der Arbeitsagentur: Lehrstellensuchende sollten sich auch für andere Berufsbilder öffnen. Gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz gibt es etwa in der Gastronomie, als Fachinformatiker oder als Zahnmedizinischer Fachangestellter. Auch rät die Arbeitsagentur, sich auch jenseits der Stadtgrenze nach dem passenden Ausbildungsplatz umzuschauen.

Flexibilität hat aber auch ihre Grenzen, mahnt man beim DGB: „Die Bewerberin, die beispielsweise eine handwerkliche Ausbildung machen will, ist nicht automatisch auch gut aufgehoben in einem kaufmännischen Beruf oder andersherum“, ergänzt Angelika Wagner von DGB. „Zufrieden sind wir erst, wenn Auszubildende das lernen können, was ihnen auch liegt.“