Landesarchiv NRW im Innenhafen Duisburg geht Anfang 2013 in Betrieb
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Duisburg.
Der 76 Meter hohe Turm samt 160 Meter langer Schlange könnte ein neues Duisburger Wahrzeichen werden: Am Duisburger Innenhafen entsteht derzeit bis 2012 der Neubau des Landesarchives NRW. Die Korruptionsvorwürfe sind weiterhin ungeklärt.
Längst ragt ein 76 Meter hoher Archivturm mit gewaltigen 21 Stockwerken in den Himmel. Bislang noch ein grauer Betonblock, dem das feine Spitzdach und die roten Klinker fehlen. Jetzt nimmt aber auch Anbau Nummer 2 des alten denkmalgeschützten RWSG-Kornspeichers Kontur an: die „Schlange“, jener wellenförmige, 160 Meter lange Baukörper am Ufer des Innenhafens, der langfristig auf 148 Regalkilometern das komplette rheinische Archivgut aufnehmen soll. Außerdem werden in der „Schlange“ der Lesesaal, der Ausstellungsraum und sowie die Büros des Landesarchivs NRW entstehen.
Kran im Sturm eingeknickt
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Im kommenden Frühjahr werden nach Auskunft des landeseigenen Baubetriebes (BLB NRW) Turm und Schlange dann im Stil des alten Speichers ebenfalls rundherum rot verklinkert sein. Ein halbes Jahr später, im Herbst 2012, soll der Komplex an das Land NRW, dem Mieter, übergeben werden. Dieser wird im Januar 2013 den Archivneubau, der dann 160 Mio. Euro gekostet haben wird, in Betrieb nehmen.
Archiv mit 180-jähriger Tradition
Urkunden, Akten, Fotos, Filme, Bücher, Register
Die Überlieferung des Landesarchivs reicht in Einzelstücken zurück bis ins 9. Jahrhundert. Zeugnisse aus über 1200 Jahren rheinischer Geschichte werden künftig am Innenhafen in Duisburg lagern: 70.000 Urkunden aus der Zeit vor 1800, 88 Regalkilometer Akten und Amtsbücher, über 700.000 Fotos, Luftbilder, Filme und Tonträger, über 230.000 Bücher, Druck und Zeitschriften, 7000 Kirchenbücher sowie 320.000 Zivil- und Personenstandsregister.
Vor allem die Abteilung „Rheinland“ wird in Turm und Schlange ihre neue Heimat finden: Diese Abteilung des Landesarchivs ist nach eigener Bekundung das größte Regionalarchiv in Deutschland. Sie verwahrt die Überlieferung der ehemaligen Territorien, Klöster und Stifte im nördlichen Rheinland, darunter Urkunden, Amtsbücher und Akten aus Jülich-Berg, Kleve-Mark, Kurköln, dem Kloster Werden und dem Stift Essen.
Seit seiner Gründung als preußisches Provinzialarchiv im Jahre 1832 übernimmt es die Unterlagen der staatlichen Behörden und Einrichtungen in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf.
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