Duisburg. . Der Bombenfund auf der Baustelle für das neue Landesarchiv am Innenhafen sorgte für Verkehrschaos: Die A 40 wurde gesperrt und es kam zu kilometerlangen Staus - nicht nur auf der Schnellstraße, sondern auch in der City.

So hat sich der Baggerführer seinen Tag auf der Baustelle für das neue Landesarchiv nicht vorgestellt. Um 12.15 Uhr entdeckten Bauarbeiter eine britische Fünf-Zentner-Bombe am Rande des Innenhafens. Da sie mit einem besonders tückischen Säurezünder versehen war, wurden der Innenhafen und Teile der Altstadt in einem Radius von 250 Metern evakuiert. Die Bombe musste sofort entschärft werden. Der Verkehr in der Innenstadt staute sich stundenlang.

230 Menschen evakuiert

Mittwochmittag: Innerhalb weniger Minuten wurde nach dem Fund ein Krisenstab zusammengerufen. Nur eine Stunde später klingelten Mitarbeiter des Ordnungsamts bereits an den Haustüren der Nachbarn. „Die haben uns gesagt, wir sollen bummeln gehen“, erzählt Dieter Vogel. Der Rentner, seine Frau Gerda und Enkelin Luisa gehörten zu den 230 Menschen, die kurzerhand evakuiert wurden. Aufgeregt ist die Familie nicht. „Die werden das schon machen, in den vergangenen Monaten sind ja einige Bomben in Duisburg gefunden worden“, weiß Vogel. Seine Frau habe sich zwar gewundert, dass alles so plötzlich gehen musste, aber das werde schon seine Richtigkeit haben. „Man kann die mutigen Männer nur bewundern, die sich das trauen.“ Der Hausmeister im Kultur- und Stadthistorischen Museum, das gegenüber vom Fundort liegt, wurde hingegen überrascht. „Ich bin der Letzte hier. Ich hab mich gewundert, warum alle ihre Häuser verlassen“, sagt er. Dann suchte auch er schnell das Weite.

Bombenfund im Innenhafen

Bild: Udo Milbret/WAZ-FotoPool
Bild: Udo Milbret/WAZ-FotoPool © WAZ-Fotopool
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Mit einem Spaziergang war es bei vielen anderen nicht getan. Die Stadt schickte ihre Rathaus-Mitarbeiter nach Hause, Hitachi im Innenhafen ebenso, im Berufskolleg am Burgplatz wurde nachmittags nicht mehr unterrichtet. „Bei diesem Zünder frisst sich ab dem Zeitpunkt, zu dem die Bombe bewegt wurde, eine Säure durch. Keiner weiß, wann sie explodieren könnte. Deshalb musste alles so schnell gehen“, erklärt Stadtsprecher Peter Hilbrands. Um 16 Uhr wurde das explosive Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.

Kilometerlanger Verkehrsstau

Ringsum brach der Verkehr zusammen. Die A 40, die am Innenhafen vorbeiführt, wurde gesperrt. Der Verkehr staute sich kilometerlang - nicht nur auf der Schnellstraße, sondern auch in der City. Zudem wurde der Straßenbahnverkehr in Kasslerfeld eingestellt. Stattdessen fuhren zwischen Hauptbahnhof und Haltestelle Albertstraße Busse. In der Evakuierungszone war Aussteigen schlicht unmöglich.

Trotz Verkehrschaos war der Krisenstab aus Kampfmittelräumdienst, Stadt, Ordnungsamt und Polizei mit dem spontanen Verlauf des Nachmittags zufrieden. Um 16 Uhr wurde entschärft, um 16.28 Uhr konnte wieder Entwarnung gegeben werden. Nun hoffen die Beteiligten, nicht bald wieder fündig zu werden. „Eigentlich wird jedes Baugebiet vorher aus der Luft auf Bomben untersucht“, so Hilbrands. In dieser Ecke des Innenhafens war keine entdeckt worden.