Duisburg. .
Weil sich die Kosten für den Bau des neuen Landesarchivs im Innenhafen auf rund 141 Millionen Euro verdreifachen könnten, stellt die rot-grüne Landesregierung den geplanten Umzug nach Duisburg offenbar wieder infrage. Juristen prüfen Mietverpflichtungen.
Angesichts der Kostenexplosion beim Bau des neuen Landesarchivs stellt die rot-grüne Landesregierung den geplanten Umzug in den Duisburger Innenhafen offenbar wieder infrage. Die Juristen des zuständigen Kulturministeriums seien beauftragt worden, die bislang eingegangenen Mietverpflichtungen des Landes zu überprüfen, bestätigte eine Sprecherin von Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) am Mittwoch der WAZ.
In den nächsten Wochen solle ausgelotet werden, wie bindend eine von der schwarz-gelben Vorgängerregierung unterschriebene Absichtserklärung ist. Darin wurde fixiert, dass sich die Miete für das alte Speichergebäude an den Umbaukosten zu orientieren hat und bei Fertigstellung sechs Millionen Euro pro Jahr betragen soll. Da der Kontrakt eine Laufzeit von 30 Jahren haben würde, sieht Schäfer unverhältnismäßig hohe Kosten auf das Land zukommen. „Das ist sehr ungewöhnlich“, so Schäfers Sprecherin.
Die für das neue Landesarchiv angesetzten Baukosten von 40 Millionen Euro könnten sich nach Schätzungen des Finanzministeriums auf rund 141 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Zurzeit zahlt NRW für seine verschiedenen Archivstandorte rund zwei Mio Euro pro Jahr an Miete.
Bauherr des Archivs ist übrigens der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb. Ein Ausstieg aus dem Projekt dürfte also wenig wahrscheinlich sein – zumal die Arbeiten munter weiterlaufen.