Duisburg. .

Der Sendung mit der Maus sei dank: Zu ihrem 40. Geburtstag erlebten 45 Kinder am Sonntag Physik im Uni-Labor hautnah und spannend.

Wie bekommt man ein Gummibärchen ohne Messer in 70 Teile? Ganz einfach. Man nehme eine Zange, einen Styroporkasten mit flüssigem Stickstoff und tauche besagtes Gummibärchen in letzteren ein. Halbe Minute warten, das arme Bärchen fallen lassen und schon zerspringt der Gottschalk’sche Süßkram als wäre er aus feinstem Glas. Spannend, oder? Das fanden auch die 45 Kinder, die am Sonntag einen exklusiven Einblick in die Physik-Labors der Uni Duisburg bekamen.

Die Maus hilft

Die „Sendung mit der Maus“ hatte anlässlich ihres 40. Geburtstags zu der Aktion „Türen auf“ eingeladen. Doch so aufregend die Fachrichtung auch sein kann - Kindern physikalische Themen verständlich zu erklären, ist nicht gerade leicht. Wie klein ist zum Beispiel „nano“? Uni-Physiker Thorsten Peters nahm sich die WDR-Maus zur Hilfe, die schließlich als Experte in kindgerecht verpackter Wissenschaft gilt. Die Experimente, die Peters im Hörsaal vorführte, unterstützte er mit kurzen Maus-Filmen. Doch das war nebensächlich, denn Physik ist bekanntlich dann am interessantesten, wenn es etwas zum Sehen und zum Staunen gibt.

Und das gab es: „Am besten hat mir der Tesla-Transformator gefallen“, sagte Johannes Kamler. Dass ein Elfjähriger dieses Wort aussprechen kann, ist an sich schon eine pädagogische Meisterleistung. Aber der Sechstklässler konnte auch erklären, warum zwischen Peters’ Schlüssel und der Trafospule plötzlich bunte Elektrospannung hin- und herwanderte. „Das liegt an dem starken elektrischen Feld. Das ruft in der Nähe des Metalls Entladungen hervor.“

Selbst experimentieren

In drei Gruppen durften die Kinder im Schülerlabor auch selbst experimentieren, beobachten und begreifen. „Die Schüler waren unglaublich interessiert“, sagte Andreas Reichert von der Fakultät. „Die meisten wollten so lange bleiben, dass wir sie fast wegschicken mussten.“ Als es dann in ein „echtes“ Labor ging, schwebte vor allem eine Frage im Raum: „Explodiert da was?“ Physiker Peters musste verneinen -- enttäuschte Gesichter. Doch diese Stimmung hielt nicht lang, denn kurz darauf packte Peters’ Kollege Nicolas Wörth den flüssigen Stickstoff aus (siehe oben) – große Augen, offene Münder. Als Wörth die überlebenden Gummibären zum Essen freigab, war auch der letzte Schüler glücklich.

„Wir machen im Unterricht keine Experimente mehr, dann ist das Fach manchmal langweilig“, sagte Gymnasiast Noah. „Aber heute habe ich gesehen, dass es eigentlich Spaß macht.“ Auch wenn am Ende nichts explodiert ist: Interessanter als der Schulunterricht war’s also allemal. Wieder was gelernt - danke, Maus!