Duisburg.
Mit einem verwickelten Betrugsfall hat es das Amtsgericht Stadtmitte zu tun. Einem Trockenbauer (51) aus Castrop-Rauxel wirft die Staatsanwaltschaft vor, einem 31-jährigen Duisburger bei einem missglückten Hauskauf 10 000 Euro abgeschwindelt zu haben.
Laut Anklage war die Summe als eine Art Kaution für das Immobiliengeschäft gezahlt worden. Doch der angedachte Hausverkauf kam nicht zustande. Sein Geld sah der Geschädigte aber trotzdem nie wieder. Obendrein soll der Angeklagte den 31-Jährigen, als der sein Geld zurückforderte, auch noch bedroht haben, was ihm zusätzlich zum Betrug auch den Vorwurf der versuchten räuberischen Erpressung einbrachte.
Er habe das Geschäft vermittelt, berichtete der Angeklagte. Dafür habe er sich das Recht gesichert, die Sanierung zu übernehmen. Wäre alles so gekommen wie geplant, wäre die Kaution mit der Arbeitsleistung verrechnet worden.
Umfangreiche Zeugenvernehmung
„Dafür, dass nichts aus der Sache wurde, kann ich nichts.“ Die Absprache sei gewesen , dass er das Geld in jedem Falle behalten dürfe. Einen entsprechenden Schriftverkehr interpretieren außer dem Verteidiger aber alle übrigen Verfahrensbeteiligten ganz anders.
Sicher ist bislang nur, dass der Geschädigte ziemlich naiv an die Sache heranging. „Das Geld sollte eine Reservierung für den Kauf sein. Aber dann bin ich immer wieder vertröstet worden“, berichtete der 31-Jährige im Zeugenstand. Er habe das Objekt weder von innen gesehen noch sei ihm jemals das versprochene Finanzierungskonzept vorgelegt worden. „Als ich mein Geld wiederhaben wollte, hat er mich bedroht. Aber ich habe das nicht ernst genommen.“
Womit die räuberische Erpressung schon einmal vom Tisch war. Der Fall wird sich zu einem mehrtägigen Prozess mit umfangreichen Zeugenvernehmungen auswachsen.