Duisburg. . Die Polizei in Duisburg registrierte 2010 über 50.000 Straftaten - 3,28 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Bereichen Einbruch, Taschendiebstahl und Internet-Betrug waren die Zunahmen besonders groß. Die Zahl der Gewalt-Delikte nahm dagegen ab.

Mehr Straftaten, aber weniger Gewaltkriminalität: Das sind die Kernaussagen des Kriminalitätsberichtes 2010, den die Duisburger Polizei am Donnerstag vorlegte. Vor allem die Kriminalität im Internet nehme deutlich zu. Die Zahl der Straftaten stieg im Vorjahr um 3,28 % auf 50.531. Doch 2009 gab’s noch einen Rückgang um 2 %. Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels sprach daher von einem konstanten Niveau der letzten Jahre. Die Aufklärungsquote lag bei 51,3 %. Wobei diese Durchschnittszahl die Quote bei Diebstählen aus Autos (6,8 %) ebenso einschließt wie die Top-Quote bei Tötungsdelikten (100 %).

Besondere Sorge bereite der Polizei aber die „explodierende Zunahme“ von Fällen des Internet-Betruges. Bartels: „Statt Ladendiebstahl wird heutzutage Ebay-Betrug begangen.“ Es sei eine „neue Herausforderung“ für die Polizei. 30 „Angriffe“ auf Geldautomaten wurden 2010 registriert, berichtete der Leitende Kriminaldirektor Rolf Jaeger. 400 Personen seien betroffen gewesen.

Sechs Menschen kamen 2010 durch Straftaten ums Leben, je drei Mal handelte es sich um Totschlag beziehungsweise fahrlässige Tötung. Die Zahl der Sexualdelikte ging um 50 auf 292 zurück. In 66 Fällen waren Kinder betroffen.

Überregional agierende Tätergruppen in Duisburg tätig

Die Zahlen von Raub und räuberischer Erpressung (etwa das sogenannte „Abzocken“ von Jugendlichen) gingen von 524 auf 494 leicht zurück, die Zahl der Körperverletzungen blieb in etwa gleich, bei gefährlichen Körperverletzungen gab es sogar einen „sehr starken Rückgang“, sagte Bartels. In Zahlen: 1411 waren’s 2009, 1284 im Jahr 2010. Was zunahm, waren Taten in der Öffentlichkeit und Angriffe auf Polizisten (von 208 auf 234), vor allem durch eine Tätergruppe, die Polizeidirektor Rainer Blaudzun so beschrieb: „jung, männlich, alkoholisiert, nicht deutsch“. Die Einschätzung der Polizeipräsidentin: „Das Aggressionspotenzial in der Bevölkerung wird immer größer.“

Um erschreckende 20 % nahmen die Wohnungseinbrüche zu, nach Einschätzung der Polizei machen sich „überregional agierende Tätergruppen“ in Duisburg zu schaffen. Betroffen sind Stadtteile wie Baerl und Rahm, aber auch Bruckhausen und Marxloh. Empfehlung der Fahnder: die Wohnung sichern, Geld und Schmuck im Tresor aufbewahren, die Beratungsangebote der Polizei nutzen (www.polizei-duisburg.de).

Eine Zunahme von sogar 33 % verzeichnet die Polizei bei Taschendiebstählen. Die Täter sind meist in drei- bis vierköpfige Gruppen unterwegs, häufig werden gezielt Senioren als Opfer ausgewählt.