Duisburg. . Das Krisentreffen der Projektpartner zum umstrittenen Bau an der Duisburger Küppersmühle endete mit einem klaren Bekenntnis für die Erweiterung des Museums. Jetzt fehlen noch Geld, für das es laut Gebag schon eine Reihe von Optionen gebe.

Mit einem klaren Bekenntnis, das Projekt „Erweiterung Museums Küppersmühle“ auf „jeden Fall zu einem guten Ende zu bringen“, ist Mittwochabend in Essen das Krisentreffen der Projektpartner Evonik, städtische Gebag und Kunstsammler-Ehepaar Ströher zu Ende gegangen.

Dies erklärte Gebag-Vorstand Dietmar Cremer gegenüber der NRZ. Das Gespräch sei offen und schonungslos gewesen. Aber am Ende stehe der gemeinsame Konsens, das Projekt zu vollenden. Deshalb werde man jetzt in kürzester Zeit zu klären haben, wie man die notwendigen Gelder organisieren wolle. Dafür gebe es eine Reihe von Optionen, sagte der Gebag-Chef, die seien aber vertraulich. Nicht bestätigen mochte der Gebag-Vorstand die Informationen aus gut unterrichteten Kreisen, dass die Partner auch wieder beim Land Nordrhein-Westfalen finanzielle Unterstützung suchen.

13 Millionen Euro und nicht mehr

„Wir stehen weiterhin zu unserem Engagement“, sagte auch Evonik-Sprecherin Barbara Müller der NRZ. Sie machte aber schon vor dem Krisengipfel deutlich, dass die finanzielle Obergrenze erreicht ist. „Über die 13 Millionen Euro hinaus wird es keine weiteren Geldmittel von Evonik für die Erweiterung der Küppersmühle geben. Das ist unsere Position“, sagte die Sprecherin.

Das Unternehmen saß als Sponsor von Beginn an mit im Boot, und zwar zunächst mit einem Baukostenzuschuss von 10 Millionen Euro. Evonik hatte für das vergangene Kulturhauptstadt-Jahr allerdings einen Werbe-Etat von drei Millionen Euro eingeplant, um für die eigentlich bereits im Vorjahr geplante Eröffnung gewaltig die Werbetrommel zu rühren. Der Werbe-Etat ist dann in einen Baukosten-Zuschuss umgewandelt worden. Damit beteiligt sich Evonik unter dem Strich damit 13 Millionen Euro an dem Schuhkarton.

Keinerlei Verbindung

Allerdings hat Evonik auch indirekt dazu beigetragen, die Kasse bei der Gebag aufzupolieren. Eine Immobilien-Tochter der Evonik hat der Gebag die Anteile an der Dinslakener Wohnbau-Gesellschaft abgekauft. Der Kauf sei ein „interessantes Investment“, heißt es in der Evonik-Zentrale, wo man keinerlei Verbindung zum Museumsprojekt sieht. Der Erlös von zehn Millionen Euro hat der Gebag aber nicht nur im Vorjahr die Bilanz gerettet, sondern dient auch als Sicherheit für den Küppersmühlen-Anbau.

Ärger um den Kubus

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Viele der Schweißnähte sind fehlerhaft, deshalb müssen alle Schweißverbindungen nachgearbeitet werden. Gegen die Firma ist Strafanzeige gestellt worden.
Viele der Schweißnähte sind fehlerhaft, deshalb müssen alle Schweißverbindungen nachgearbeitet werden. Gegen die Firma ist Strafanzeige gestellt worden. © WAZ FotoPool
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Wie lange die Arbeiten noch dauern, ist zur Zeit noch unklar. Wann endlich der Kubus, der schon Ende November 2010 auf das Dach der Küppersmühle gehoben werden sollte, jetzt hochgezogen wird, kann auch noch nicht gesagt werden.
Wie lange die Arbeiten noch dauern, ist zur Zeit noch unklar. Wann endlich der Kubus, der schon Ende November 2010 auf das Dach der Küppersmühle gehoben werden sollte, jetzt hochgezogen wird, kann auch noch nicht gesagt werden. © WAZ FotoPool
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Es gibt weiter Ärger auf der Baustelle des neuen Kubus, dem Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle im Innenhafen von Duisburg.  Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Es gibt weiter Ärger auf der Baustelle des neuen Kubus, dem Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle im Innenhafen von Duisburg. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Die Gebag selbst als Bauherr darf sich nur mit 1,395 Millionen Euro an dem Bau beteiligen. Die Summe hatte der Aufsichtsrat Mitte 2009 nach heftigen Diskussionen genehmigt. Denn ursprünglich versicherte der Gebag-Vorstand stets, dass das die Finanzierung nicht zu Lasten des städtischen Wohnungsunternehmens gehe.

Damit stützt sich die Hoffnung wie bereits gestern berichtet weiterhin vor allem auf den zweiten und inzwischen mit Abstand größten Geldgeber: das Ehepaar Ströher. Die Wella-Erben, die in dem Museum ihre bedeutende Sammlung deutscher Nachkriegskunst ausstellen wollen, hatten sich wie berichtet eine Option zum Ausstieg offen gehalten, wenn die Baukosten die 50 Millionen Euro-Marke übersteigen. Diese Karte haben sie gestern offenbar nicht ausgespielt.