Duisburg. .
Die Baustellen-Arbeitsgemeinschaft am Museum Küppersmühle liegt im Clinch. Nachdem der Stahlbauer ISS Insolvenz angemeldet hat, übernimmt nun eine andere Firma die Restarbeiten am Stahlgerüst. Im Raum ist aber auch noch eine Strafanzeige.
Strafanzeigen und Gegenanzeigen, Baufirmen, denen die Pleite droht, explodierende Kosten und platzende Zeitpläne: So verwirrend sich das Stahlgerüst für den Küppermühle-Museumskubus verstrebt, so kreuz und quer geht es auf der Baustelle zu.
Am Montag musste sich Gebag-Vorstandsfrau Marianne Wolf-Kröger eilends zur neuerlichen Krisenrunde mit allen Beteiligten in den Innenhafen begeben, nachdem sich die Arbeitsgemeinschaft (Arge) auf der Baustelle heillos zerstritten hat. Eines des Ergebnisse: Die Stadtlohner Stahlbaufirma ISS, die bereits unter der Kuratel des Emsdettener vorläufigen Insolvenzverwalters Norbert Kruse steht, ist raus, und die Gebag wird einem anderen Stahlbauunternehmen, das im ursprünglichen Ausschreibungsverfahren nicht den Zuschlag bekommen hatte, die Restarbeiten an dem Stahlgerüst übertragen. „Wir wollen, dass morgen wieder an der Baustelle weitergearbeitet wird“, so Wolf-Kröger.
Das hofft auch Johannes Norbert Röckerath-Eising. Der Chef der Vredener Hamaland Technik und Service-Firma, die namentlich für den anstehenden Hub des stählernen „Schuhkartons“ das Silodach der Küppersmühle zuständig ist, ist zugleich Geschäftsführer der nun zerstrittenen Baustellen-Arge. Er bestätigt, dass die Firma ISS Strafanzeige gegen die beiden Arge-Partner Hamaland und H & W Nutzfahrzeuge gestellt hat. Um eine siebenstellige Summe soll es gehen, die ISS von den beiden Vredener Firmen einfordert. „Wir begrüßen, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren eröffnet und jetzt ermittelt. Dann wird es endlich eine sachliche Klärung geben. Bislang sind wir von der Staatsanwaltschaft aber noch nicht angehört worden“, so Röckerath-Eising zur Redaktion. Die beiden beschuldigten Unternehmen wollen ihrerseits Strafanzeige gegen die Stahlbaufirma stellen.
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Laut dem Arge-Geschäftsführer fehlen an dem Stahlgerüst für den Museumskubus „nur noch ein paar Tonnen“ und damit die letzten Arbeiten an zwei Bauelementen. „Das ist alles zu schaffen und auch der Hub ist technisch kein Problem“, versichert Röckerath-Eising. Auch die Gebag-Chefin visiert Mitte bis Ende März jetzt als endgültigen Termin für das technische Spektakel an, wenn die 1350 Tonnen auf die 40 Meter hohen Silos gehievt werden.
Die beantragten Insolvenzen machen das Baustellenleben nicht leichter. Vorläufige Insolvenzverwalter haben das Sagen, halten den Daumen auf Forderungen und mögliche Firmenmasse. Ohne sie oder an ihnen vorbei geht nun nichts mehr. Eindruck von Wolf-Kröger: „Der vorläufige Insolvenzverwalter will sehen, dass es auf der Baustelle weitergeht.“ Sorgen, dass der Baustelle nun der letzte bestellte Stahl ausgeht, der teils bei der ISS gelagert ist, haben weder Arge-Leitung noch Gebag-Chefin. Da die Gebag ihrerseits alle Rechnung fortlaufend beglichen hat, dürfte die Kubus-Baustelle jenseits des Zugriffs des Insolvenzverfahrens sein. „Die Insolvenz hat wenig mit der Baustelle zu tun“, versichert Wolf-Kröger. „Es ergibt sich kein Kostenproblem, das ist jetzt alles nur eine Zeitfrage.“