Duisburg. . Noch in diesem Jahr soll der Kunst-Kubus auf das Museum Küppersmühle in Duisburg gehoben werden - ein genaues Datum steht allerdings immer noch nicht fest. In zwei Wochen soll ein Termin bekannt werden. Derweil wird an den Stahlträgern gearbeitet.
„Vision in steel“ – Visionen in Stahl. Das ist die Losung des Dürener Stahlbauers Claus Queck GmbH, der jetzt zügig am Museum Küppersmühle aus Visionen mit Verspätung halbwegs pünktliche Realität werden lassen soll. Die Zeit läuft.
Die Großbaustelle am Innenhafen ist erneut unter Zeitdruck geraten, nachdem wie berichtet Anfang des Jahres die bisherige Stahlbaufirma ISS Konkurs beantragen musste. Über Wochen war unklar, wie und wann an dem Stahlgerüst für den riesigen Kunst-Container auf dem Silo-Dach des Kunstmuseums weitergearbeitet werden kann.
Jetzt wird gearbeitet und fliegen vor allem wieder die Funken an dem Stahlträger-Gewirr, das künftig dem milchig-schimmernden „Schuhkarton“ mit den stattlichen Ausmaßen 55 mal 29 mal 17 Metern Gestalt und Halt geben soll. Klar ist: Aus dem anvisierten, ohnehin mehrfach schon verschobenen Termin, noch im März den Museums-Erweiterungsbau hochzuhieven, wird nichts. Und Marianne Wolf-Kröger, Chefin der städtischen Wohnungsbautochter Gebag, die das Kunst-Großprojekt am Bau-Bein hat, will sich auf einen Termin auch noch nicht festlegen.
Kunst-Kubus soll dieses Jahr fertig werden
In zwei Wochen, sagt sie, wisse man mehr und könne man ein Hub-Datum nennen. Noch unverdrossen steht als Fixum, dass der Kunst-Kubus dieses Jahr fertig wird, wobei Museumschef Walter Smerling erst jüngst den Sommer 2012 als Wunschtermin für die erste Vernissage in luftiger Höhe nannte.
Die Gebag versichert: Die Insolvenzverzögerung hat bisher nur Zeit gekostet, kein Geld. Was an Stahlmaterial von der Pleite-Insolvenzfirma nicht mehr geliefert wurde oder auf dem der Insolvenzverwalter den Daumen hat, sei auch noch nicht bezahlt worden. Zur Erinnerung: Die Gesamtkosten für den Museumskubus sind von 24 ohnehin auf über rund 35 Mio Euro angeschwollen, wobei es bei dem 1,6 Mio €-Anteil der Gebag bleiben soll.
Derweil erlebt Gebag-Architekt und Projektleiter Niels Schön (50) quasi einen Baustellen-Neubeginn mit dem neuen Stahlbauer. Aus Haftungs- und Gewährleistungsgründen musste alles bisher Zusammengeschweißte überprüft (und teils nachgebessert werden).
Mehrtägiges Spektakel
Und was an letzten Stahlträgern noch fehlte, lässt das nun beauftragte Dürener Unternehmen, das in der ersten Ausschreibung der Vorgängerfirma hatte den Vortritt lassen müssen, nun neu fertigen. Dazu allerdings mussten neue Planungen, neue Zeichnungen her, weil mit der Insolvenz alle weiteren technischen Unterlagen „abgängig“ waren. Niels Schön schweigt sich vorsichtshalber darüber aus, was er über den zusätzlichen Baustellenstress und die Hinterlassenschaften denkt.
Geradezu unverdrossen gerät Schön dagegen bei der Beschreibung des technischen Hub-Verfahrens beinahe ins Schwärmen. Das soll ein mehrtägiges Spektakel werden, wenn die 1350 Tonnen Stahl an einem viermastigen Trägersystem auf die 35 Meter Höhe gewuchtet werden, über Schienen im Raupenantrieb in Position geschoben und über 16 Hydraulikpressen dann abgesetzt werden sollen.
„Einen Tag heben, einen Tag schieben, einen Tag absetzen“, so lautet seine grobe Zeitplanung. Der Rest ist eigentlich kalkulierbare Standard-Arbeit: Stahlverkleidung anbringen, Betondecken gießen, Trockenwände setzen, Elektrik und Haustechnik installieren. So bleibt als Kernfrage und Unsicherheitsfaktor für die Terminplanung: Wann ist das Stahlgerüst fertig, wann kann es gehoben werden?