Duisburg. . Mit einem Überfall der besonderen Art hat seit Freitag das Landgericht Duisburg zu tun. Zwei Hochfelder sollen einen Italiener am Toeppersee mit Knüppeln verprügelt haben, weil sie etwas gegen dessen Beziehung zu einer Türkin hatten.
Weil sie etwas gegen die Verbindung einer jungen Türkin zu einem Italiener (47) hatten, sollen zwei 25 und 31 Jahre alte Hochfelder den Mann am 5. Juni 2010 zum Toeppersee in Rheinhausen gelockt, ihn verprügelt und ihm das Handy abgenommen haben.
Die Anklage lautet auf schweren Raub und gefährliche Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der ältere der beiden Angeklagten von den Familien als Ehemann für die junge Frau vorgesehen war. Der jüngere Angeklagte, Bruder der Braut, soll das Opfer am Tattag in die Falle gelockt haben. Gemeinsam mit mehreren Mittätern sollen die Angeklagten den Mann in einem Waldstück überfallen haben.
Beide Angeklagten schoben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Er habe nichts gegen die Verbindung seiner Schwester zu dem Italiener gehabt, so der 25-Jährige. Aber seinen Mitangeklagten, der sich als potenzieller Ehemann sah, habe das gewurmt.
Schuldzuweisungen
„Er hat von mir verlangt, dass ich ihn mit meinem Auto zum See bringe“, so der 25-Jährige. Er habe nur aus Angst vor dem gewalttätigen Schwager in Lauerstellung mitgemacht. Der 31-Jährige behauptet dagegen, die Initiative sei vom Jüngeren ausgegangen. „Er wollte den unbedingt dahin bringen. Und er hat auch mit der Schlägerei angefangen.“
Der 47-jährige Zeuge erinnerte sich, dass er sich nichts dabei gedacht habe, dass der Bruder seiner Freundin ihn kennenlernen wollte. Ohne Argwohn sei er mit dem 25-Jährigen nach Rheinhausen gefahren. „Doch dann stand am See noch einer und sagte, die Frau sei ihm versprochen.“
Er habe das Mädchen angerufen und gesagt, dass er auf solche Komplikationen keinen Wert lege und sie frei gebe, erinnerte sich der Zeuge. „Doch da hat mir der eine schon das Handy entrissen. Und aus allen Büschen sprangen plötzlich Leute mit Knüppeln.“ Auch die Angeklagten hätten auf ihn eingeschlagen. „Irgendwie habe ich es geschafft da raus zu kommen und zu flüchten.“
Das Verfahren wird kommende Woche fortgesetzt.