Bottrop/Essen. .

Am Landgericht Essen wird am Donnerstag der Prozess wegen mutmaßlichen Ehrenmordes wieder aufgenommen. Einer 23-jährigen Bottroperin soll die Verlobte ihres Bruders mit einem Küchenmesser umgebracht haben.

Der Prozess gegen eine 23-Jährige aus Bottrop wegen mutmaßlichen Ehrenmordes wird am Donnerstag wieder aufgenommen. Der Prozess war im August unterbrochen worden, weil die Angeklagte für verhandlungsunfähig erklärt wurde. Nach Angaben eines Gerichtssprechers war die 23-Jährige zwischenzeitlich in einer Psychiatrie untergebracht. Ein Gutachter soll die Frage nach der Verhandlungsfähigkeit erneut beantworten.

Der Angeklagten wird vorgeworfen, im Februar ihre 23-jährige Freundin und Verlobte ihres Bruders mit einem Küchenmesser in deren Wohnung in Bottrop umgebracht zu haben. Auslöser für die Tat soll ein Streit zwischen der irakischstämmigen Familie der mutmaßlichen Täterin und dem Opfer gewesen sein. Die Angeklagte habe die Hochzeit zwischen ihrem Bruder und der Getöteten verhindern sollen, da Gerüchte auf eine frühere Abtreibung der Frau hindeuteten. Als sowohl der Bruder wie auch das Opfer ein Ende ihrer Beziehung ablehnten, soll die Angeklagte die fliehende Frau mit mehr als 20 Stichen in Rücken, Brust und Hals getötet haben. Das Opfer hinterließ eine damals vierjährige Tochter aus einer früheren Beziehung. (dapd)