Duisburg. Die Anmeldungen für Duisburgs weiterführende Schulen sind gelaufen: Welchen Schulen (überraschend) Kinder fehlen und wo es Absagen geben wird.

Über 4600 Schülerinnen und Schüler wechseln im Sommer an die weiterführenden Schulen in Duisburg – so viele sind jedenfalls aktuell in einer vierten Klasse. Angemeldet haben sich allerdings erst 4237 Kinder, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem. Die vorliegenden Zahlen zeigen aber eindeutige Präferenzen.

Die meisten Viertklässler zieht es an eine der 15 Gesamtschulen, darunter auch die neue Anne-Frank-Gesamtschule, die im Sommer in einem Provisorium an den Start geht: 2192 Anmeldungen wurden für diese Schulform registriert.

An den 14 Gymnasien wollen 1495 Kinder ihre Schullaufbahn fortsetzen. Die vier Realschulen dürfen sich über 406 Anmeldungen freuen, das sind 50 mehr als im Vorjahr. Die zwei Sekundarschulen verzeichnen, Stand jetzt, 139 Kinder und an die letzte verbliebene Hauptschule in Walsum möchten fünf Kinder.

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Schulanmeldungen in Duisburg: Gesamtschulen sind besonders gefragt

Weil die Nachfrage bei den Realschulen so groß ist, will der Schulträger das Angebot in den kommenden Jahren erweitern. Details sollen aber erst zum nächsten Schulausschuss Mitte März bekannt gegeben werden.

Schon jetzt ist klar, dass nicht alle Kinder einen Platz an einer Gesamtschule bekommen werden. Zwar haben sich weniger als im Vorjahr angemeldet, aber die Nachfrage übersteigt an einigen Standorten dennoch das Platzangebot. So können vor allem die Leibniz-Gesamtschule in Hamborn und die Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen wegen der vielen Anmeldungen nicht alle Kinder annehmen.

Hildegardis-Gymnasium muss in die Analyse: Zu wenig Anmeldungen

Ein bisschen entspannter geht es an den Gymnasien zu: 1495 Anmeldungen treffen bislang auf 1530 Plätze an den 12 städtischen Gymnasien. Das Bistum Essen als Träger der zwei katholischen Gymnasien registriert eine höchst unterschiedliche Nachfrage: Das Abtei-Gymnasium wollen 115 Kinder besuchen, im Vorjahr hatten sich 90 angemeldet. Umgekehrt ist es beim Hildegardis: Die Schule im Dellviertel gilt nur für 67 Eltern als Erstwunsch, 2023 waren es noch 75.

Sie ist die einzige Schule im Bistum, an der es angesichts des gesunkenen Interesses sogar freie Plätze gibt. Deshalb werden hier Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die an anderen Duisburger Gymnasien abgelehnt werden. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir im Sommer drei- bis vierzügig, also mit etwa 90 bis 120 Kindern in den neuen fünften Klassen starten werden“, sagt Judith Wolf, die Leiterin des Ressorts Kulturentwicklung im Bistum. Man werde mit Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch und dem Kollegium der Schule mögliche Gründe für das derzeit geringe Interesse von Eltern und Kindern analysieren.

Sekundarschulen: Jeder zweite Schulplatz ist frei

Viel Luft ist auch an den beiden Sekundarschulen. Hier ist „noch jeder zweite Schulplatz frei“, sagt Gabi Priem. Die Schule am Biegerpark und die Justus-Liebig-Schule in Hamborn sind jeweils sechszügig, angemeldet haben sich aber nur Kinder für je drei Klassen. Wie berichtet, ist das ein Problem aller Sekundarschulen in NRW. In manchen Städten werden die Sekundarschulen geschlossen. Auch in Duisburg ging Sekundarschule Nummer 3 im Westen in der Green-Gesamtschule auf.

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Es muss also an vielen Schulen noch umsortiert werden, oder wie die Stadtverwaltung zu den anstehenden Koordinierungen bis März schreibt: „Dabei werden insbesondere bei den Schulen mit Anmeldeüberhang die angemeldeten Schülerinnen und Schüler bestmöglich den vorhandenen Schulplätzen zugeteilt. Mit den Koordinierungsgesprächen werden bis März auch die anderen Klassen gefüllt.“

Erst Mitte März bekommen die Eltern den Aufnahmebescheid – oder auch die Empfehlung für die Alternativschule. Und wie viele Fünftklässler tatsächlich pro Schule aufgenommen werden, steht etwa wegen Zuzügen erst nach Beginn des Schuljahres 2024/25 fest.

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