Duisburg. Wie viele Tiere leben im Duisburger Zoo? Der Tierpark am Kaiserberg hat seinen Bestand gezählt. Welche Tiere im letzten Jahr dazu gekommen sind.
Der Duisburger Zoo zählt seine Tiere. Denn zum Ende des Jahres hat dort die tierische Inventur begonnen. Vier Wochen untersuchten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger den Tierbestand am Kaiserberg. Das Ergebnis: Zum Stichtag 31. Dezember 2022 leben fast 5000 Tiere aus 369 Arten im Duisburger Zoo.
Von Ameise bis Zwergmanguste – alles wird gezählt, was in den Gehegen läuft, krabbelt, fliegt und schwimmt. Bei der tierischen Inventur ist es für einige Pflegerinnen und Pfleger leichter, als für andere. Kleine, besonders schnelle oder gut getarnte Tiere werden mehrfach gezählt. So im Aquarium: Über mehrere Tage und in festgelegten Intervallen wird der Bestand in den einzelnen Anlagen erfasst. Jedes einzelne Individuum aus den Fischschwärmen wird dokumentiert. Dabei kommen auch Fotos zur Hilfe.
Sind alle Tiere gezählt, vergleichen die Zoologinnen und Zoologen die gesammelten Daten mit den Aufzeichnungen, die das ganze Jahr über gemacht werden. Denn das Zoo-Team hält täglich fest, welche Tiere geboren, verstorben, angekommen oder abgereist sind.
Zoo Duisburg: Diese Tiere leben aktuell am Kaiserberg
„Der Tierbestand unterliegt stetigen Veränderungen – Tiere kommen an, einige finden in anderen zoologischen Einrichtungen ein neues Zuhause“, erklärt Biologe Oliver Mojecki. „Indem Zoos Tiere untereinander austauschen, wird der Bestand unter geschützten Bedingungen erhalten.“ Mit der Abgabe der Nachzuchten trage der Zoo damit zum Arterhalt bei.
Den Kaiserberg verließen 2022 zwei Koalas, um in anderen Zoos eigene Familien zu gründen. Während „Tarnis“ nun im Zoo von Zürich lebt, verschlug es Koalaweibchen „Eerin“ nach Dresden. Der Bestand an Fischen im Aquarium wurde übergangsweise ebenfalls reduziert, weil sich eine Anlage im Umbau befindet.
Aber auch Neuankömmlinge begrüßte der Duisburger Zoo im vergangen Jahr. Im Sommer reisten die Seekuh-Brüder „Manfred“ und „Pablo“ aus dem dänischen Zoo von Odense an den Kaiserberg. Mit der Fertigstellung der Outback-Voliere kamen weitere Tierarten nach Duisburg. Flinkwallabys, Mähnenenten und Maskenkiebitze bevölkern unter anderem die neu geschaffene australische Themenanlage. Dort gab es kurz nach dem Einzug außerdem Nachwuchs bei den Spitzschopftauben und Gelbfußpfeifgänsen. Auch in der Asienanlage des Affenhauses gab es gefiederten Nachwuchs: Bei den Krontauben sind Küken geschlüpft.
Tierbestand: Zuwachs im Zoo Duisburg auch bei bedrohten Arten
Mit „Godarra“, „Erlinga“ und „Yunga“ klettern im Koalahaus gleich drei junge Beuteltiere durch das Geäst. Versteckt in den Beuteln von „Gooni“ und „Eora“ wächst zeitgleich die nächste Koala-Generation. Zuwachs gab es außerdem im Aquarium bei den Delfinen. Das Weibchen „Debbie“ brachte im September den kleinen „Domingo“ zur Welt. Im Affenhaus ist die Familie ebenfalls gewachsen – sowohl bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen wie auch bei den Bärenstummelaffen wurde je ein Jungtier geboren.
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Der Duisburger Zoo freut sich außerdem über Zuwachs bei einer weiteren bedrohten Art: Nach elf Jahren Pause wurde im Sommer ein Jungtier bei den ostafrikanischen Bongos geboren. Für den erhalt der „charismatischen Antilopen“ sei der Nachwuchs enorm wichtig, so Mojecki. „Schätzungen gehen davon aus, dass es in den Regenwäldern Kenias lediglich noch 70 bis 80 ostafrikanische Bongos gibt. Somit stehen die Tiere am Rande der Ausrottung. Jede Nachzucht unter geschützten Bedingungen im Zoo stärkt die Reservepopulation und nährt die Hoffnung, dass die Tiere zumindest in Zoos überleben können.“
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Jungtiere wurden im vergangenen Jahr außerdem bei den Alpakas, Meißner Widdern, Erdmännchen, Wildkatzen und Brillenpinguinen geboren. Und auch die Inselfruchttauben zogen erneut Nachwuchs auf. Sie wurden innerhalb der Zoolandschaft erstmals 2021 in Duisburg erfolgreich gezüchtet.