Duisburg. Der Zoo Duisburg macht aktuell mit einem besonderen tierischen Schicksal Mut: „Eine Amputation war der einzige Weg, ihr kleines Leben zu retten.“
Über 6000 Individuen aus 381 Arten leben im Duisburger Zoo. Nicht immer verläuft die Aufzucht der Bewohner nach Plan, manchmal kommt es sogar zu schweren Komplikationen, wie der Tierpark über soziale Netzwerke berichtet. Kurz vor Weihnachten hat der Zoo Duisburg ein tierisches Schicksal geteilt, das Mut macht.
2021 in der sommerlichen Brutsaison lagen im Sand bei den Webervögeln zwei Jungvögel, berichtet der Zoo Duisburg. Wenige Tage alt, der Körper noch nackt und lediglich kleine Federn an den Flügeln und flusenähnliche „Frisuren“ waren schon vorhanden. Die Augen waren noch geschlossen und die Kleinen waren sehr hilflos. Webervögel, die in Kolonien leben, bauen sehr aufwändige Nester. Manchmal, so berichtet der Zoo, komme es vor, dass Jungtiere herausfallen, weil andere Vögel Grashalme klauen oder Geschwister von hinten schubsen.
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„Eine Amputation war der einzige Weg, ihr kleines Leben zu retten“
Eine Pflegerin nahm die beiden mit nach Hause und versuchte die Aufzucht. „Tatsächlich entwickelten sich die beiden Mädchen prächtig und schnell. Bei einem der Vögel fiel jedoch auf, dass er keinen Greifreflex an einem Füßchen hatte“, teilt der Zoo Duisburg mit. Das Tierärzteteam röntgte das Küken und bemerkte den Beinbruch, der beim unfreiwilligen Nest verlassen passiert sein musste.
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Zuerst gab es für das Jungtier eine Schiene, doch der Versuch, das Bein zu retten, scheiterte. „Eine Amputation war der einzige Weg, ihr kleines Leben zu retten“, berichtet der Tierpark. Das Küken entwickelte sich fortan gut, zeigte Lebensfreude, erzählen die Pfleger. Mit ihrer Lage habe sie das Tier sehr gut arrangiert. Und mit der Erfolgsgeschichte teilt der Tierpark auch eine Botschaft: „Unsere kleine Heldin darf für immer bleiben und uns daran erinnern, dass Aufgeben selten eine Option sein sollte“.