Duisburg. Der Zoo Duisburg hat den neuen Wirtschaftshof eröffnet. Der Neubau hat viel Geld gekostet. Wie die neue Schaltzentrale den Mitarbeitern hilft.

Der Zoo Duisburg hat eine neue Schaltzentrale: Der neue Wirtschaftshof ist eröffnet. Der Neubau liegt dort, wo zuvor die alten Gebäude aus den 50er-Jahren standen: auf einer Fläche hinter dem Eingang, eingegrenzt von der Lemuren-Insel und den Gehegen der Schildkröten und Pelikane, Fossas und europäischen Raubkatzen. Auch wenn die meisten Besucherinnen und Besucher den Wirtschaftshof kaum bemerken, soll er den Alltag im Zoo maßgeblich verbessern.

Etwa 6000 Tiere von 400 verschiedenen Arten leben im Zoo Duisburg. „Alle brauchen ihr eigenes Futter, selbst die Blattschneiderameisen“, sagte Futterhof-Revierchef Richard Luhmer bei einem Pressegespräch am Montag. Während das Futter früher an mehreren Stellen am Kaiserberg gelagert und zubereitet wurde, läuft es nun zentral beim Wirtschaftshof zusammen.

Zoo Duisburg: Diese Vorteile ermöglicht der neue Wirtschaftshof

Der aufwendige Neubau bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. „Wir haben viele verschiedene Futtersorten, die eigene Lagerbedingungen haben“, erklärte Pressesprecher Christian Schreiner. Im neuen Wirtschaftshof gibt es mehrere Kühl- und Lagerräume, um allen Sorten die besten Bedingungen zu ermöglichen.

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So gibt es zum Beispiel ein eigenes Kühllager für Möhren und Knollen. Das braucht es auch, weil die Tiere große Mengen an Gemüse fressen. Die Mitarbeiter verfüttern pro Woche 200 Stück Rettich, 1200 Kilogramm Möhren und 240 Kilogramm Knollensellerie. „Alleine die Seekühe verputzen zehn Kisten Salat pro Tag“, sagte der zoologischer Leiter, Oliver Mojecki. Um das Gemüse zentral vorzukochen, gibt es im neuen Wirtschaftshof auch eine große Futterküche.

Durch die großen Türen können Futterhof-Chef Richard Luhmer und seine Kollegen mit Hubwagen in die Lagerräume fahren und Gemüse auf Paletten abladen.
Durch die großen Türen können Futterhof-Chef Richard Luhmer und seine Kollegen mit Hubwagen in die Lagerräume fahren und Gemüse auf Paletten abladen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Alle Lagerräume im Neubau sind mit großen Metalltüren versehen. Die Vorteile: Mehrere Mitarbeiter haben gleichzeitig Platz, um Gemüse einzuordnen. Außerdem können die Mitarbeiter mit Hubwagen in die Räume hineinfahren, um Futter palettenweise abzuladen. „Früher mussten alle Kisten einzeln transportiert werden“, erläutert Mojecki.

Die Räume sind so groß, dass die einzelnen Produkte in U-Form angeordnet werden können. Der zoologische Leiter erklärt: „So kommt man immer an alles heran und muss nicht vieles umräumen, wenn neues Futter geliefert wird.“ Ein positiver Nebeneffekt der größeren Lagerräume: Der Zoo kann größere Mengen einkaufen und bekommt die einzelnen Produkte so günstiger.

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So läuft ein Arbeitstag im neuen Wirtschaftshof

Unter der Woche arbeiten vier Mitarbeiter im Wirtschaftshof, samstags zwei, sonntags einer. Der Arbeitstag beginnt um kurz vor sechs Uhr. Zuerst listen die Mitarbeiter auf, welches Futter in welchen Bereich des Zoos kommt. Dann liefern sie die Pakete aus, „damit bis acht Uhr alles fertig ist, wenn die Tierpfleger anfangen“, berichtet Futterhof-Chef Richard Luhmer. Den Rest des Tages sortieren sie die neuen Lieferungen ein.

Ein besonderes System hilft den Mitarbeitern, große Fleischstücke anzunehmen. Im neuen Wirtschaftshof verlaufen Rohrbahnen an der Decke von der Annahmestelle bis zum Kühlraum. So können große Fleischstücke einfach vom Transporter zwischen Portionier- und Kühlraum hin- und hergeschoben werden, ohne sie abzuhängen. „Bei allein 350 Kilogramm Rindfleisch pro Woche ist das eine große Hilfe“, sagt Luhmer.

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Futterhof-Chef Richard Luhmer und seine Kollegen können große Fleischstücke dank eines neuen Systems nun einfach hin- und herschieben.
Futterhof-Chef Richard Luhmer und seine Kollegen können große Fleischstücke dank eines neuen Systems nun einfach hin- und herschieben. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Oberbürgermeister Sören Link zeigte sich vom Neubau begeistert: „Der Wirtschaftshof ist das Herz des Duisburger Zoos und für die Logistik unverzichtbar.“ Durch den Neubau würden viele Prozesse effizienter laufen. Dadurch könne der Zoo viel Geld sparen. „Der Neubau ist goldwert.“

>> SO VIEL HAT DER NEUBAU DES WIRTSCHAFTSHOFES GEKOSTET

  • Eineinhalb Jahre seit 2019 liefen die Bauarbeiten am Wirtschaftshof. Seit Mitte 2021 ist der Neubau in Betrieb. Nun wurden auch die letzten Pflasterarbeiten vor dem Gebäude fertiggestellt.
  • 5,5 Millionen Euro hat der Neubau insgesamt gekostet. Duisburg hat hier 5,2 Millionen Euro Fördermittel des Bundes aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KIDU) investiert. 300.000 Euro hat der Zoo selbst bezahlt.