Duisburg. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Norbert Zajac verstorben ist. Was bedeutet das für das Zoofachgeschäft „Zoo Zajac“? Ein Besuch vor Ort.

Im „weltweit größten Zoofachgeschäft“ in Duisburg-Neumühl läuft am Donnerstagmorgen auf den ersten Blick alles wie gewohnt: Aquarien werden geputzt, Tiere gefüttert, Regale eingeräumt und das ein oder andere Verkaufsgespräch wird geführt. Aber dennoch ist alles anders. Am Morgen wurde bekannt, dass Norbert Zajac, der wohl bekannteste Tierhändler Deutschlands, verstorben ist.

Kerzen oder Blumen, die einen Hinweis auf den gerade bekanntgewordenen Tod des Inhabers geben könnten, sucht man im oder vor dem Zoofachgeschäft „Zoo Zajac“ allerdings vergeblich. Alles wirkt nach außen ganz normal. Nur die hängenden Schultern mancher Mitarbeiter machen deutlich, dass eben nicht alles normal ist. „Wir haben heute die Fütterung von Faultier Fridolin abgesagt, aber sonst haben wir auch noch keine Infos, wie das Geschäft hier in den nächsten Tagen weitergeht“, sagt eine junge Frau an der Information.

Den Mega-Markt für Tiere am Konrad-Adenauer-Ring in Neumühl hatte Zajac 2004 eröffnet. Das Geschäft ist und bleibt wohl nach dem Tod des Chefs weiter geöffnet.
Den Mega-Markt für Tiere am Konrad-Adenauer-Ring in Neumühl hatte Zajac 2004 eröffnet. Das Geschäft ist und bleibt wohl nach dem Tod des Chefs weiter geöffnet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Zoo Zajac“ in Duisburg: „Ein Todesfall so kurz vor Weihnachten. Das ist schrecklich“

„Ich habe mir schon gedacht, dass etwas passiert sein muss“, sagt eine Kundin, als sie gerade aus dem Laden kommt. „Normalerweise sind die Zajacs immer vor Ort. Aber heute habe ich niemanden gesehen. Und irgendwie herrscht schon eine merkwürdige Stimmung.“ Aber genau wie fast alle Kunden an diesem Morgen, die zum Mega-Markt für Tiere am Konrad-Adenauer-Ring gekommen sind, wusste die Neumühlerin noch nichts vom Tod des Inhabers.

Gerade noch begeistert vom gar nicht so faulen Faultier Fridolin, ist das Mutter-Tochter-Gespann aus Oberhausen geschockt, als sie vom Tod Norbert Zajacs erfahren. „Das gibt es doch gar nicht“, sagt Tochter Sabrina. „Wir wollten uns heute eigentlich nur ein bisschen umsehen, aber ich glaube wir fahren jetzt wieder nach Hause. Ein Todesfall so kurz vor Weihnachten. Das ist schrecklich.“

Sven Dörper aus Dortmund hatte sich auf ein Gespräch mit Norbert Zajac gefreut. Auch er wusste noch nichts vom Tod des Duisburgers.
Sven Dörper aus Dortmund hatte sich auf ein Gespräch mit Norbert Zajac gefreut. Auch er wusste noch nichts vom Tod des Duisburgers. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Erst am Donnerstagmittag wurde offiziell bestätigt, dass Norbert Zajac am Dienstagmittag, 13. Dezember, „ganz plötzlich und unerwartet“ im St. Johannes-Hospital in Hamborn verstorben ist. „Wir wussten seit Mittwoch von seinem Tod“, sagt die Verkäuferin vom Bäckereistand auf dem Parkplatz von „Zoo Zajac“. „Das ist wirklich traurig.“ Gefragt habe sie an diesem Vormittag aber niemand nach dem Tierhändler. „Die Leute, die hier sind, wussten tatsächlich alle noch nichts.“

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Zu erzählen haben aber viele Kunden dann aber doch etwas über Norbert Zajac. „Ich kenne ihn seit Jahren, kaufe hier regelmäßig das Futter für meine Skorpione ein“, sagt Marcel Jansen aus Essen. „Ich wollte mir heute selbst mal ein Bild von dem Geschäft machen“, berichtet Sven Dörper, der extra aus Dortmund nach Neumühl gekommen ist. „Ich habe seine Auftritte im Fernsehen verfolgt und hatte mich eigentlich auf ein Gespräch mit ihm gefreut.“ Aus Moers ist Familie Schreiber nach Neumühl gekommen. „Ich wollte meiner Tochter die Tiere zeigen. Man kann ja von Norbert Zajac halten, was man möchte, aber der Laden, Norberts Welts, ist gerade für Kinder etwas Besonderes.“