Duisburg. Der bekannte Hundetrainer Martin Rütter attackiert Zoo Zajac für den Handel mit Welpen. Die Antwort auf die Kritik kommt per Brief und Anwalt.
Der bekannte Hundetrainer Martin Rütter hat im Dezember in einem Video den Welpenhandel bei Zoo Zajac kritisiert (wir berichteten). Die Haltungsbedingungen in der größten Zoohandlung der Welt in Neumühl sei etwa aufgrund der Geräuschkulisse „absoluter Psychoterror für die Hunde“, so der Duisburger. Nun geht der Streit in die nächste Runde – mit einem neuen Video und einem Anwaltsschreiben.
In dem rund fünfminütigen Videoclip auf Facebook äußert sich Rütter zunächst generell zum Welpenhandel. Dass es gesetzlich in Deutschland erlaubt sei, Welpen in einer Zoohandlung zu verkaufen, hält der Hundetrainer für „geisteskrank“. Hunderte Menschen vor der Glasscheibe und keine vernünftige Betreuung seien problematisch für die Entwicklung der Tiere.
Martin Rütter kritisiert Zoo Zajac und ruft zum Boykott auf
Zajac gilt jedoch als einziger deutscher Zoofachhändler, der Welpen anbietet, denn die Branche hat sich laut Peta eine Art Selbstverpflichtung auferlegt, keine Welpen zu verkaufen. Aufgrund einer Investition von 250.000 Euro hat Zoo Zajac jüngst die Kapazitäten für den Handel mit Hunden sogar verdoppelt.
Schon in seinem ersten Video, in dem Martin Rütter mit Kapuze und Mund-Nase-Bedeckung vor den Hundezwingern und bei lauter Geräuschkulisse in der Zoohandlung steht, ruft der Duisburger zu einem Boykott des Handels auf: „Immer wieder kann ich nur darauf hinweisen, dass man in einem Geschäft wie Zoo Zajac keine Welpen kauft.“
Hundetrainer erhält Post vom Anwalt
Jene Worte versuchte Norbert Zajac mit einer Unterlassungsklage zu unterbinden. Im Video zitiert der Hundetrainer einzelne Passagen des Anwaltsschreibens, das Rütter unterschreiben solle. Im Falle einer „wörtlichen und sinngemäßen“ Wiederholung seiner Worte drohe dem Hundetrainer eine Geldstrafe.
„Nein, ich lasse mir den Mund von solchen Händlern auch nicht durch deren Anwälte verbieten“, entgegnet Rütter – um postwendend im Video seine Haltung zu wiederholen.
Mittlerweile wurde der Clip mehr als 380.000 Mal aufgerufen. Selbst der Tierschutzbund hat sich in einem Kommentar zu Wort gemeldet und darauf aufmerksam gemacht, dass unzählige Hunde in Tierheimen auf ein liebevolles Zuhause warten.
Zoo Zajac: „Die Tiere stehen bei mir an erster Stelle“
Gegenüber der Redaktion hat Norbert Zajac stets betont: „Die Tiere stehen bei mir an erster Stelle.“ Der Verkauf eines Welpen verlaufe gewissenhaft, der Abbruch von Verkaufsgespräch sei jederzeit durch Mitarbeiter möglich.
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Zukünftige Halter müssten nicht nur ihre Sachkunde nachweisen, sondern auch die Chemie zwischen Menschen und Welpen im Begegnungszimmer passen. Sei das nicht der Fall, gebe es auch keinen tierischen Familienzuwachs.