Duisburg. Ein Faultier für 25.000 Euro? Zoo Zajac in Duisburg erfüllt Kunden fast jeden exotischen Tier-Wunsch. Auch eine Raubkatze hatte die Zoohandlung.

Wer vermutet in einem Industriegebiet in Duisburg-Nord schon ein Luxusressort? Aber das gibt es – bei Zoo Zajac. Und dieser „Luxus-Tempel für Tiere“ ist nicht goldglänzend, sondern ein karger Zweckbau. In der nach eigenen Angaben größten Zoofachhandlung der Welt kann man sich die Tierliebe richtig was kosten lassen. Einen Geparden soll die Tierhandlung für 30.000 Euro verkauft haben.

Gerade noch kroch hier in Duisburg-Neumühl ein Gelbkopf-Bindenwaran über die Ladentheke von Zoo Zajac in ein neues Zuhause. Macht 3500 Euro in der Zoohandlung. Plus „Nebenkosten“: Das Luxuskriechtier frisst für 50 Euro Fleisch im Monat, braucht ein eigenes Zimmer, das als Terrarium umgebaut sein muss, denn er wird bis zu drei Meter groß. In seinem Reich braucht er dann eine Fußbodenheizung, eine UV-Lampe und spezielle Beleuchtung. Norbert Zajac, der den Bindenwaran an einen Privatmann verkauft hat, rechnet: „Da kommen schon gut 250 Euro nochmal für Strom pro Monat drauf.“ Kostbare Tierliebe.

Zoo Zajac in Duisburg: Diese Tiere sind Luxus für Zuhause

Doch was ist eigentlich das teuerste Exemplar, das der Unternehmer in seinem Fachgeschäft führt?

„Wir bieten quasi alles an. Wenn jemand einen Privatzoo hat, kann ich ihm auch die passenden Tiere dafür verkaufen. Also ich habe zwar keinen im Laden, aber ich habe schon einmal einen Gepard verkauft. 30.000 Euro kostet so ein Tier. Das ist mit das Exklusivste“, sagt Zajac. So exklusiv wie eine Rolex Daytona.

Exoten bei Zoo Zajac? Ein Faultier für 25.000 Euro

Darauf folgen direkt die Faultiere, die der 56-Jährige auch selbst besitzt. Frieda und Lennox heißen die beiden unverkäuflichen Schätzchen, die sich im Verkaufsraum über Stangen zu Seilen an der Decke bewegen. Natürlich alles im Faultiertempo. Doch wenn Norbert Zajac eine Banane anreicht, dann macht Frieda sich lang und streckt ihre Arme mit den Krallen nach dem Leckerbissen aus.

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„Wenn Sie ein Faultier haben möchten, müssen Sie erstmal 10.000 Euro anzahlen“, erzählt Zajac. Dann lande man auf einer Warteliste, denn jährlich kommen nur zwölf Tiere aus Süd- und Mittelamerika nach ganz Europa. Da kann es schon etwas dauern, bis man ein Tier bekommt. Wenn aber eins für Zajac verfügbar ist, geht es schnell. Weitere 15.000 Euro müssen dann nochmal auf den Tisch kommen – macht insgesamt 25.000 Euro für ein eigenes Faultier zum gemeinsamen Abhängen.

Für exotische Tiere ist oft ein Wohnungsumbau nötig

Zajac erzählt: „Der Lennox, den ich hier habe, den habe ich vor ein paar Jahren von einem Bekannten, der sehr krank wurde. Die Wohnung war komplett umgebaut. Über jeder Tür war ein Loch eingefräst, damit Lennox von Raum zu Raum gelangen konnte. Faultiere können nämlich nicht über den Boden laufen. Sie hangeln sich ihr ganzes Leben lang durch.“

Heißt also, zu den 25.000 Euro für die Anschaffung kommt auch noch ein kompletter Wohnungsumbau hinzu. Seile und Rohre an den Decken und Schlaf- und Ruheplätze müssen eingerichtet sein, damit das Faultier so artgerecht wie möglich leben kann.

Beheiztes Becken für die Wasserschweine

Wasserschweine bietet die Duisburger Zoohandlung als Paar für 10.000 Euro an.
Wasserschweine bietet die Duisburger Zoohandlung als Paar für 10.000 Euro an. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

Ein besonderes Prunk-Pärchen sind die beiden Wasserschweine. Sie kosten zusammen 10.000 Euro und benötigen ein zwanzig Quadratmeter großes, beheiztes Wasserbecken. Das Wasser muss 15 Grad oder wärmer sein. Das Becken kostet nochmal bis zu 6000 Euro. Das ist noch nicht alles: Die Wasserschweine fressen jeden Tag 20 Kilo Gras.

Wer nicht unbedingt seine ganze Wohnung umbauen, trotzdem aber ein ganz besonderes Tier besitzen will, kann sich auch eine Meerwasser-Koralle für 2000 Euro anschaffen. Dafür bekäme man auch einen gebrauchten Opel Zafira. Und: Sie benötigt ein Becken mit Meerwasser und Flüssignahrung für 7,99 Euro im Monat.

Rangliste: Das sind die teuersten Tiere bei Zoo Zajac

Gepard: 30.000 Euro

Faultier: 25.000 Euro

Wasserschweine: 10.000 Euro für zwei Tiere

Pfau mit besonderer Farbzüchtung: 2500 Euro

Grünarassari-Pärchen: 3999 Euro für zwei Tiere

Hundewelpen: Können bis zu 2000 Euro kosten

Krokodil: 1500 Euro

Zwergaffen: 999 Euro (fressen Obst, Gemüse und Fleisch für 300 Euro im Monat)

Albinopython: 1000 Euro

Blauaugenpanaque: 1000 Euro

Besondere Fische können besonders teuer sein

Weißbüscheläffchen kosten 999 Euro bei Zajac in Duisburg. Auch exotische Fische können mal 1000 Euro kosten.
Weißbüscheläffchen kosten 999 Euro bei Zajac in Duisburg. Auch exotische Fische können mal 1000 Euro kosten. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

Ein weiteres exquisites Tier in einem Aquarium ist der Blauaugenpanaque. Ein dunkler Süßwasserfisch aus Kolumbien und Venezuela, mit hellblauen Augen. Er kostet 1000 Euro bei Zajac. Dazu kommt dann ein Aquarium mit 500 Litern Wasser, das um die 2000 Euro kostet und Futter für zehn Euro im Monat.

Wer auf gefährlicher Tierarten steht, kann sich bei Zajac auch ein Krokodil kaufen. Den Keilkopfkeiman gibt es für 1500 Euro. Er frisst lebende kleine Fische, Fischfilet und aufgetaute Mäuse. Futterkosten monatlich: 300 Euro.

Hinzu kommt das Terrarium mit Wasserstelle und eine besondere Heizung, die man aber über einen Klimakompressor laufen lassen kann. Summa summarum dann 500 Euro im Jahr.

Teure Vögel fürs Heim: Aras kosten bis zu 5000 Euro

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Wem die gefiederten Freunde lieber sind, der kann auch hier richtig tief in die Tasche greifen. Das Grünarassari-Pärchen mit dem auffälligen bunten Gefieder und dem großen Hornschnabel ist nur zusammen verkäuflich und kostet 3999 Euro. Hinzu kommt dann eine Voliere oder ein Zimmer und Futter mit frischem Obst und Gemüse für rund 100 Euro im Monat. Noch teurer in der Anschaffung sind die großen Aras. Sie kosten zwischen 3000 und 5000 Euro pro Tier. Und sie brauchen eine Voliere mit einer Flugbahn von bis zu zwölf Metern.

Gespensterschrecke für 3,99

Bei Zoo Zajac in Duisburg gibt es aber auch Tiere für kleines Geld. Die Dornige Gespensterschrecke kostet nur 3,99 Euro. Etwa so teuer wie ein Glas Waldhonig im Supermarkt. „Das kann sich jeder leisten. Die fressen auch nur Brombeerblätter, die man beim Spaziergang sammeln kann“, sagt Zajac. So kann man auch mit kleinem Haustier-Budget große Sprünge machen.