Duisburg. Der Duisburger Marco Silvestri veröffentlicht sein erstes Album. Wie die Songs klingen und wie das Wasserviertel den Musiker inspiriert hat.

Drei Jahre, einige Rückschläge und eine Pandemie später ist es soweit: Der Duisburger Musiker Marco Silvestri veröffentlicht am Freitag, 17. Juni, sein erstes Album. „Amour Propre“ heißt das Werk mit zehn Songs – und beeindruckt nicht nur mit ausgefeilten Kompositionen, sondern auch mit viel Abwechslung.

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Im weitesten Sinne ein Album im Geiste des Neo-Soul à la Tom Misch oder D’Angelo, gewürzt mit John Mayer und Mac Miller, ist „Amour Propre“ eine Platte zum Tanzen und Träumen geworden – und eine, um vielleicht auch mal ein Tränchen zu verdrücken. Aber wie klingen die Songs eigentlich?

Ein Song wie Duisburg: hart aber herzlich

Das Intro, einer klassischen Ouvertüre gleich, lässt schon einmal anklingen, auf was sich die Hörer in den kommenden neun Songs gefasst machen können: Viel Groove, offene Akkorde, sphärische Flächen. Wie alle Lieder auf „Amour Propre“ hat Marco Silvestri auch das Intro mit dem Untertitel „Don’t Trip“ geschrieben und produziert, das Mastering hat der Mainzer Tonmeister Tom Krüger übernommen.

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Der Song „Catch me“ hört sich an wie ein Kind von Drum & Bass und Jazz-Fusion. „Der Song ist in meiner Wohnung im Wasserviertel während des ersten Lockdowns entstanden“, erzählt Marco Silvestri, das zugehörige Musikvideo wurde mit der italienischen Tänzerin Camilla Branchetti im Landschaftspark gedreht. „Irgendwie steckt da viel Duisburg in dem Song, hart aber herzlich.“

Unerfüllte Liebe und Duisburger Jupp Götz als Zwerg

„Stay with me“ besticht mit unerwarteten Taktartwechseln, wilden Harmonie-Kaskaden – und dem sanften Soul-Gesang von Marco Silvestri. „Das ist einer meiner Lieblingssongs auf der Platte“, sagt der Künstler, „den habe ich im Sommer 2019 auf dem Schiff nach Sizilien geschrieben“. „Movies“ tauscht die sizilianische Leichtigkeit gegen eine traurige Gewissheit: dass die Beziehung auf Dauer nicht halten wird. Geschrieben in Silvestris Studentenwohnung in Arnheim, gleitet die sanft-melancholische Nummer im 6/8-Takt dahin – und ist trotz ihres traurigen Anlasses tanzbar. Besonderes Highlight: Ein mitreißendes Gitarristensolo.

Inspiration: Der Duisburger Musiker im Wohnzimmer seiner Wohnung im Wasserviertel.
Inspiration: Der Duisburger Musiker im Wohnzimmer seiner Wohnung im Wasserviertel. © RR | Silvestri

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „Feel Like Home“. Bloß, dass die Beziehung hier schon vorbei ist. „Meiner Meinung nach mein bester Song – leider“, schmunzelt Marco Silvestri. Mit „Occhi Verdi“ findet sich der einzige italienische Song des gebürtigen Römers auf „Amour Propre“. „Da gibt es ein süßes Video mit Jupp Götz als Zwerg“, sagt der Musiker lachend. Auf „Waves“ hat Marco Silvestri dann, wie auch bei vielen anderen Songs, ein echtes All-Star-Team versammelt: Joshua Milo spielt Fender Rhodes, Clara Lucas mit Begleitgesang, Max Hering spielt Schlagzeug, Helge Klein zupft den Bass.

Duisburger Musiker widmet Album seinem Vater

Die beiden letztgenannten sorgen dann auch für das Highlight in „Lose You“: kompromissloser Groove. Der Groove spielt auch bei „$$$“ die Hauptrolle, zusammen mit Rapper „Mr. Weazley“. Den Abschluss macht der nachdenkliche Song „Missile“. Das wohlig-melancholische Ende eines großartigen Albums, in das Marco Silvestri sein ganzes Können gelegt hat: hervorragende Gitarrensoli, sanfter Gesang, ein Gespür für Melodie, Harmonie und Rhythmus – und ein Menge hervorragende Gastmusiker.

Kaputt, aber glücklich: Das erste Album des Duisburger Musikers Marco Silvestri ist fertig. Inspiration holte er sich zum Beispiel, wie auf diesem Bild, auf Sizilien.
Kaputt, aber glücklich: Das erste Album des Duisburger Musikers Marco Silvestri ist fertig. Inspiration holte er sich zum Beispiel, wie auf diesem Bild, auf Sizilien. © RR | Silvestri

„Es war anstrengend, aber jetzt bin ich froh und stolz auf ‘Amour Propre’“, sagt Silvestri – und will sich bedanken. Zum einen bei seinem Lehrer, dem Duisburger Gitarristen Frank Sichmann, „der für mich sehr wichtig war, auch beim Songwriting.“ Zum anderen bei seiner Mutter und bei seinem Vater Silvestro. Der ist im letzten Jahr gestorben und deswegen sagt Marco Silvestri auch ganz klar: „Das Album ist für meinen Papa.“

>> HIER KANN MAN „AMOUR PROPRE“ VON MARCO SILVESTRI HÖREN

  • Am 17. Juni erscheint „Amour Propre“ von Marco Silvestri, der sich mit Künstlernamen MAR.CO nennt, auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel auf Spotify.
  • Dort sind schon jetzt einige Singles zu hören. Alle Musikvideos zu den Songs gibt es auf youtube.com auf dem Kanal von Silvestri.
  • Mehr über den Musiker gibt es auf Instagram unter dem Schlagwort mar.co_music.