Duisburg. Die Duisburger Philharmoniker und das soziokulturelle Zentrum Stapeltor verbinden sich. „Connect!“: Gesucht wird der Sound der Stadt.
Die Duisburger Philharmoniker öffnen sich weiter in die Stadt. Wie im Dezember von Intendant Nils Szczepanski angekündigt, wird jetzt der erste Schritt des Projekts „ÉRCHOMAI – Das bewegte Orchester“ auf der Suche nach dem spezifischen Sound der Stadt umgesetzt – mit dem soziokulturellen Zentrum Stapeltor.
„Und dieser Sound ist wirklich vielstimmig“, sagt Koray B. Sari, der unter anderem türkische, syrische, bulgarische oder polnische Klänge in Duisburg ausgemacht hat. Der 32-jährige gebürtige Düsseldorfer, der klassische Gitarre und die anatolische Langhalslaute Bağlama spielt, schlüpft bei diesem Projekt in die Rolle eines musikalischen Dolmetschers.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert:Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Er knüpft Kontakte in unterschiedliche Musikszenen der Stadt und vernetzt sich mit Vereinen, Gruppen und musikalischen Orten. „Wir wollen damit dem Stadtleben nachspüren, verschiedene Communities zusammenbringen und eine Plattform für einen breiteren Austausch untereinander bieten“, so der so genannte Community-Musician.
Jam-Sessions auch offen fürs Duisburger Publikum
Dazu startet am Dienstag, 24. Mai, eine neue Kooperation mit dem Stapeltor: Mit der Jam-Session-Reihe „Connect!“ wird der neue Veranstaltungsort in der Altstadt zu einem Treffpunkt für verschiedene Musikkulturen und Strömungen. Hier trifft sich Koray B. Sari mit den Musikerinnen und Musikern der Duisburger Philharmoniker, besonderen Gästen und dem Publikum, das die Barriere zwischen Bühne und Zuschauerraum überwinden soll und ebenfalls eingeladen ist, Teil der Sessions zu werden.
„Jeder kann das eigene Instrument mitbringen und einfach mitmachen. Egal welches Instrument aus welchem Kulturkreis – wir werden alles zusammenbringen“, sagt Sari, der in vielen Musikwelten verwurzelt ist und auch komponiert. Er begann bereits als Kind mit dem Bağlama-Spiel und befasste sich mit diversen anderen Instrumenten.
Projekt soll verschiedene Gruppen zusammenbringen
Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Musik und Tanz Köln klassische Gitarre und lernte die unterschiedlichsten Stile und Bereiche der gezupften Musik kennen. Sari ist nicht nur als Solist und in verschiedenen Ensembles wie dem Quintett Dengê Destan als Musiker aktiv, er unterrichtet außerdem und gibt an der Landesmusikakademie NRW Musikpädagogik-Seminare für Musiker verschiedener Kulturen.
Saris „Schlüssel“ lautet: „Verständnis, Kommunikation, Vermittlung. Jede Kultur hat ihre eigenen Denkstrukturen und dadurch entstehen oft viele Missverständnisse, und auch Musiker sind oft in ihren musikalischen Routinen drin.“ Mit diesem Projekt könne man Routinen aufbrechen und verschiedene Gruppen zusammenbringen. „Darin liegt eine große Chance.“
>>> DREI WEITERE TERMINE IM STAPELTOR
- Das Projekt wird aus dem Bundesprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ gefördert. Geplant ist eine größere Abschluss-Veranstaltung in Marxloh.
- Weitere Termine der Jam-Sessions im soziokulturellen Zentrum Stapeltor: 31. Mai, 14. Juni und 21. Juni, jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es online unter www.pretix.eu/stapeltor. Im Vorverkauf gilt der Soli-Preis 7 Euro, für Tickets an der Abendkasse gilt dann „pay what you want“.