Duisburg. Die Duisburger Band Stina Holmquist ist in vielen Dingen anders als andere Bands. Wie die Musiker in der Musikszene Fuß fassen wollen.

„Wir machen Holmquist-Musik“, sind sich die Musiker von Stina Holmquist einig, gefragt nach dem Genre, in das ihre Songs passen. Die Duisburger Band um Sängerin und Pianistin Stina Jebavy ziehe ihre Inspiration dabei aus der Natur, genauer: aus der schwedischen Natur. Der Name „Holmquist“ deutet schon auf die skandinavischen Wurzeln der Musik. „Das ist der Nachname meines Großvaters“, erklärt Stina Jebavy, „wir sind eigentlich jeden Sommer bei ihm in Schweden.“ Die wohlige Melancholie der skandinavischen Musik schwingt deshalb auch unüberhörbar in den Songs von Stina Holmquist mit.

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Die Musik wurde der Duisburgerin ohnehin in die Wiege gelegt. Als Tochter von Frank Jebavy, der unter anderem das Traumzeit-Festival organisiert, wuchs Stina Jebavy mit vielen verschiedenen Einflüssen auf, „besonders Pink Floyd“, erinnert sie sich. Als sie acht war, gab es den ersten Klavierunterricht, mit zwölf folgte der Gesangsunterricht.

Duisburger Musikerin will ihr „eigenes Ding machen“

Doch nach dem Abitur kam der 20-Jährigen die Lust am klassischen Klavier abhanden. „Ich wollte immer meine eigenen Songs schreiben“, erinnert sie sich, aber ihrer klassischen Prägung wegen „hatte ich immer das Gefühl, es muss diese krasse Klaviermelodie sein“. Im ersten Corona-Lockdown entschloss sie sich schließlich, ihr eigenes Ding zu machen – und Stina Holmquist war geboren.

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Ihre ersten Auftritte, in Essen und auf der Traumzeit 2021, bestritt die Musikerin noch Solo am Klavier, „aber Stina Holmquist war immer als Bandprojekt gedacht“. Die Band steht mittlerweile: Stina Jebavy singt und spielt Klavier, ihr Bruder Lasse trommelt, Paul Sabel spielt Posaune, Frank Jebavy und Rainer Besel spielen Gitarre, Matthias Kemper und Roman Bassofski zupfen den Bass und Walter Krebs spielt Mundharmonika.

Duisburger Band Stina Holmquist will mehr

Die Altersspanne der Musiker ist dabei ganz schön groß, doch Stina Jebavy betont: „Stina Holmquist ist kein Mehrgenerationenprojekt. Ich habe einfach nach guten Musikern gesucht, die das umsetzen können, was ich mir vorstelle.“ In den Proben setzen die Künstler deswegen auch auf musikalische Intuition. „Wir spielen einfach drauf los“, erklären Lasse Jebavy und Paul Sabel. Ideen dürfen natürlich alle Mitglieder einbringen, die künstlerischen Zügel hält aber Stina Jebavy in der Hand.

Die Songs von Stina Holmquist bestechen vor allem mit dem unaufgeregten Gesang der Frontfrau. Harmonisch, melodisch und rhythmisch sind die Lieder simpel gestrickt – im besten Sinne. Stina Holmquist macht Musik zum „reinlegen“, das musikgewordene Fernweh quillt aus jeder Pore: Die ideale Musik für einen sommerlichen Roadtrip.

Große Pläne: Lasse Jebavy, Stina Jebavy und Paul Sabel (v.l.) wollen ihre Musik mit ihren Duisburger Bandkollegen in Zukunft „synthieger“ klingen lassen.
Große Pläne: Lasse Jebavy, Stina Jebavy und Paul Sabel (v.l.) wollen ihre Musik mit ihren Duisburger Bandkollegen in Zukunft „synthieger“ klingen lassen. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Das ausgemachte Ziel der Band „ist auf jeden Fall eine Tour“, sagt die Bandleaderin, „und eine zweite EP“. Wie schon bei der ersten Veröffentlichung „Deep Water“ will die Band wieder drei Songs im Studio einspielen – und damit auch ihren Anspruch deutlich machen. „Stina Holmquist ist kein Hobby. Wir wollen nicht bloß Mukke machen, wir wollen mehr.“

Wie Stina Holmquist aus Duisburg in Zukunft klingen will

In ihrem künstlerischen Prozess sind die Musiker dabei keinesfalls festgefahren. „Wir wollen das, was wir spielen, authentisch rüberbringen“, sagt Stina Jebavy, das sei auch der Grund für die Entscheidung für eine Band und gegen ein Soloprojekt gewesen. „Eine Band ist einfach vielschichtiger, ich habe als Songwriterin mehr Ausdrucksmöglichkeiten.“ Deswegen ist der besagte Holmquist-Stil auch immer noch formbar. „Die künftigen Songs werden ‘synthieger’“, deutet Stina Jebavy ominös an und meint damit den Einsatz von elektronischen Tasteninstrumenten – ein Grund mehr, sich die Band in diesem Sommer live anzuhören.

>> STINA HOLMQUIST LIVE UND ZUM STREAMEN

  • Die EP „Deep Water“ von Stina Holmquist gibt es auf allen gängigen Streamingdiensten zu hören, zum Beispiel auf Spotify.
  • Die nächsten Konzerte von Stina Holmquist sind am 8. Juli in Dortmund beim „Sommer am U“, am 13. August beim MAP-Festival und am 20. August bei der Szeniale. In Duisburg spielt die Band das nächste Mal auf dem Platzhirsch-Festival am 27. August.
  • Mehr Informationen gibt es auf der Homepagestinaholmquist.de und auf Instagram und Facebook unter „Stina Holmquist“.