Duisburg. Politiker beraten, wie die Nahversorgung in den „Duisburger Dünen“ geregelt werden soll. Das Potenzial ist da, aber die Innenstadt nicht weit.

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs sollen in den nächsten Jahren die „Duisburger Dünen“ entstehen. Der Siegerentwurf der Berliner Büros „Christoph Kohl Stadtplaner Architekten“ und „Fugmann Janotta und Partner“ sieht vor, dass auf dem 28 Hektar großen Gelände Wohnungen, Büros und ein 11 Hektar großer Park entstehen soll. Nun ist klar: In dem Gebiet soll es auch ein Nahversorgungszentrum geben.

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Dazu haben die Politiker in der Bezirksvertretung Duisburg-Mitte nun darüber beraten, dass das Einzelhandels- und Zentrenkonzept von 2019 fortgeschrieben wird. Es regelt, wo im Stadtgebiet Supermärkte eröffnen dürfen. Neuansiedlungen sollen der Innenstadt nicht schaden – als auf dem alten Güterbahnhof ein Möbelhaus bauen wollte, gab es große Proteste. Ein Gutachten, das nun vom Büro „Stadt + Handel“ aus Dortmund erstellt wurde, bescheinigt dem Standort „ein hinreichendes Potenzial für einen marktgängigen Vollsortimenter zuzüglich kleinteiliger ergänzender Einzelhandelsnutzung“.

Einzelhandel soll Quartiersplatz im Gebiet „Duisburger Dünen“ beleben

So sieht das 28 Hektar große Areal von oben aus. Auch der Radschnellweg soll über das Gelände führen.
So sieht das 28 Hektar große Areal von oben aus. Auch der Radschnellweg soll über das Gelände führen. © www.blossey.eu | Foto: Hans Blossey

Entstehen sollen die Geschäfte am geplanten Quartiersplatz. „Gewünscht ist eine Belebung des Quartiersplatzes mit Einzelhandels- und ergänzenden Dienstleistungsangeboten sowie Gastronomie, die Synergien zu der in diesem Bereich hohen Arbeitsplatzdichte schaffen“, erklären die Gutachter und meinen damit die Mittagsversorgung der Büroarbeiter. Ziel ist es, dass Bewohner und Arbeitnehmer nicht das Quartier verlassen müssen, um Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen. Deshalb sei es unabdingbar für ein urbanes innerstädtisches Wohnquartier, dass eine „qualitativ hochwertige“ Nahversorgung durch einen großflächigen Vollsortimenter gewährleistet sei – gemeint sind etwa Supermärkte wie Rewe oder Edeka.

2022 gibt es keine verkaufsoffenen Sonntage in WanheimerortDr. Gabriele Siegert (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßte die Pläne, „dass man dort künftig fußläufig einkaufen kann.“ Karin Bräunling (SPD) befürwortete den Vorschlag ebenfalls: „Es ist nachvollziehbar, dass dort die Ansiedlung eines Vollsortimenters geplant ist. Allerdings würden wir uns auch die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts auch für den Bereich Schnabelhuck wünschen. Für die Menschen in Duissern wird es immer schwieriger, zentral etwas einzukaufen.“

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Politik erinnert an drängende Nahversorgung in Duissern

Zur Erinnerung: In Duissern hat vor kurzem der Discounter „Netto“ geschlossen. Neben der Bunkerbude soll künftig ein Neubauprojekt entstehen. Auch Rewe wird sich am Lutherplatz zurückziehen und sein Geschäft dort schließen. Die Politiker wünschen sich deshalb seit Jahren, dass am Schnabelhuck ein weiterer Supermarkt entsteht. Ebenso lange prüft die Stadtverwaltung bereits, ob dies möglich ist – bisher ohne Ergebnis.

Bis auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gebaut wird, geht freilich noch einige Zeit ins Land. Derzeit wird an dem Bebauungsplan gearbeitet. Nachdem nun die Bezirkspolitiker sich mit dem Thema Nahversorgung befassten, muss der Rat am 13. Juni entscheiden, dass das Einzelhandels- und Zentrenkonzept fortgeschrieben wird.

Duisburger Dünen statt alter Güterbahnhof

So sollen die
So sollen die "Duisburger Dünen" zwischen A59 und Bahnstrecke aussehen: Der Siegerentwurf sieht Gebäude für Büro, Gewerbe und Wohnen und einen elf Hektar großen Park für das Gelände "Am Alten Güterbahnhof" vor. Am 18. März 2021 stellte die Jury den Entwurf der Sieger im Architektur-/Stadtentwicklungswettbewerb vor.  © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Eine Hochhausbebauung sieht der Entwurf der Berliner Planer-Teams von CKSA/Fugmann-Janotta in einem „Innovationsquartier“ an der Nordseite der Güterbahnhof-Brache vor.
Eine Hochhausbebauung sieht der Entwurf der Berliner Planer-Teams von CKSA/Fugmann-Janotta in einem „Innovationsquartier“ an der Nordseite der Güterbahnhof-Brache vor. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Ein Lageplan aus der Vogelperspektive gibt einen Überblick über das zukünftige Gelände. In Gebäuden des neuen Stadtquartiers mit insgesamt rund 400.000 Quadratmetern Geschossflächen sollen Büro- und Gewerbeflächen für 8000 bis 10.000 Arbeitsplätze und auch rund 1000 Wohnungen entstehen. „Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diesen Entwurf so umzusetzen“, kündigte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer am 18. März bei der Präsentation der Jury-Entscheidung an.
Ein Lageplan aus der Vogelperspektive gibt einen Überblick über das zukünftige Gelände. In Gebäuden des neuen Stadtquartiers mit insgesamt rund 400.000 Quadratmetern Geschossflächen sollen Büro- und Gewerbeflächen für 8000 bis 10.000 Arbeitsplätze und auch rund 1000 Wohnungen entstehen. „Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diesen Entwurf so umzusetzen“, kündigte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer am 18. März bei der Präsentation der Jury-Entscheidung an. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Der Entwurf sieht unter anderem einen breiten durchgehenden Fahrradweg sowie zwei neue Buslinien vor.
Der Entwurf sieht unter anderem einen breiten durchgehenden Fahrradweg sowie zwei neue Buslinien vor. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus.
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus.
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Auch die Loveparade-Gedenkstätte ist in das Konzept mit eingeflossen.
Auch die Loveparade-Gedenkstätte ist in das Konzept mit eingeflossen. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021.
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021.
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
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