Duisburg-Duissern. Die Netto-Filiale an der Zieglerstraße in Duissern schließt zum Jahresende. So weit sind die Planungen für einen neuen Supermarkt im Stadtteil.
Die Gerüchteküche brodelte schon länger – nun ist es raus: Der Netto-Markt an der Zieglerstraße in Duisburg-Duissern schließt im Januar. Einen Ersatz an Ort und Stelle wird es laut einer Unternehmenssprecherin nicht geben, „da die Netto-Filiale nicht mehr unserem modernen Netto-Konzept hinsichtlich Größe und Gestaltung entsprochen hat.“ Damit fällt für die Nachbarn eine Einkaufsmöglichkeit weg.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Der Vorsitzende des Bürgervereins Duissern Manfred Willems weiß, dass vor allem Ältere gerne dort eingekauft haben, auch wenn in den vergangenen Monaten des Öfteren Lebensmittel wie Milch oder Eier nicht vorrätig gewesen seien. Zudem hätten Kunden oft den Eindruck, dass es dort vollgestellt und ein bisschen unordentlich sei. „Netto war noch ein Discounter wie man ihn früher kannte, mit vielen Kartons. Aber für viele sind die Rewe-Geschäfte an der Blumenthalstraße und am Lutherplatz zu weit weg“, sagt Willems. Zu Fuß und mit Einkaufstüten würde sich kaum jemand dorthin auf den Weg machen. Viele, die ein Auto haben, würden sich stattdessen Richtung Sternbuschweg in Neudorf orientieren.
Bezirkspolitiker und Bürgerverein Duisburg-Duissern befürworten weiteres Geschäft am Schnabelhuck
Der Bürgerverein und die Politiker der Bezirksvertretung Mitte befürworten zudem einen neuen Supermarkt am Schnabelhuck auf dem Gelände eines ehemaligen Getränkemarktes. „Das wäre für alle gut, die im Werthacker oder in der Ruhrau wohnen“, argumentiert Willems. Mittlerweile seien er und einige Mitstreiter allerdings der Meinung, dass es keinen weiteren Discounter braucht. „Das Segment ist mit Aldi gut abgedeckt.“ Stattdessen wünscht er sich einen Supermarkt. Auch einen Drogeriemarkt, so Willems, könnte Duissern gut gebrauchen.
Das Planungsrecht sieht derzeit allerdings nur eine Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern vor, dies entspricht in etwa der eines Discounters. Seitdem Politiker und Anwohner den Wunsch nach einem weiteren Supermarkt geäußert haben, prüft die Verwaltung die Machbarkeit. In den vergangenen Monaten hat sich allerdings wenig getan. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Stadtsprecher Malte Werning erneut: „Für die Ansiedlung eines großflächigeren Einzelhandels müsste das derzeit geltende Planungsrecht angepasst werden. Neben der Neuaufstellung eines Bebauungsplanes müsste außerdem als Voraussetzung der Flächennutzungsplan mit Zustimmung der Regionalplanungsbehörde geändert werden.“
Stadtverwaltung prüft Verträglichkeit eines weiteren Supermarktes
Da der Standort Schnabelhuck außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs in Duissern liege, seien durch den Eigentümer Voruntersuchungen beauftragt worden. Ein sogenanntes „Verträglichkeitsgutachten“ legt dar, mit welchen Auswirkungen auf den bestehenden Versorgungsbereich Duissern zu rechnen sei. „Die eingegangenen Ergebnisse werden aktuell geprüft und mit dem Flächeneigentümer eine für das Nahversorgungszentrum Duissern und die umliegenden Nahversorgungsstrukturen verträgliche Größenordnung des Lebensmittelmarkts ausgelotet“, teilt Werning mit.
Netto indes empfiehlt in Sachen Nahversorgung seinen Kunden, die Filialen in der Umgebung zu besuchen. Diese befinden sich an der Falkstraße in Duissern und an der Mozartstraße in Neudorf.
>> Edeka „befindet sich in Gesprächen“
- Die Politiker sollen in der Vergangenheit bereits bei Edeka vorgefühlt haben, ob Interesse bestehe, am Schnabelhuck eine weitere Filiale zu eröffnen – am Sternbuschweg gibt es bereits zwei Märkte. Im Frühjahr erklärte eine Unternehmenssprecherin: „Wir bitten um Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft geben können, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.“
- Einige Monate später teilt Edeka mit: „Da wir uns aktuell noch in Gesprächen befinden, können wir weiterhin keine Auskunft geben.“