Duisburg-Altstadt/Wanheimerort. Vier Veranstaltungen und Shopping-Sonntage gibt es in der Duisburger City. Darum organisiert die Stadtteiloffensive Wanheimerort 2022 nichts.

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte haben die Politiker auch über die besonderen Öffnungszeiten beraten. Auffällig ist: Zwar gibt es in diesem Jahr vier Termine in der Innenstadt, aber in den anderen Stadtteilen im Bezirk Mitte finden diesmal keine verkaufsoffenen Sonntage statt. Bei den Politikern sind die Extra-Shopping-Zeiten ohnehin umstritten.

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Während die Gewerkschaften in ihrer Stellungnahme die Sonderverkaufszeiten traditionell ablehnen, lobt die SPD-Fraktion die Vorschläge als „gangbaren Kompromiss nach zwei Jahren Corona“. Michael Dubielczyk von den Linken glaubt: „Die Menschen können den Euro nur einmal ausgeben. Und wenn sie das einmal tun, dann eben nicht an einem anderen Tag.“ Zudem sollten die Mitarbeiter des Einzelhandels am Sonntag frei haben.

Grüne lehnen Duisburger Automesse „Lack und Chrom“ als anachronistisch ab

Die Grünen lehnen Veranstaltungen wie „Lack und Chrom“ ab.
Die Grünen lehnen Veranstaltungen wie „Lack und Chrom“ ab. © FUNKE Foto Services | Foto: Frank Oppitz

Wenn das Kunsthandwerkerfestival stattfindet, dürfen am 10. April die Geschäfte öffnen. Im Rahmen von „Lack und Chrom“ gibt es am 25. September ebenfalls die Gelegenheit, sonntags zu shoppen. „Eine Auto-Messe wie Lack und Chrom zu veranstalten, ist in den heutigen Zeiten des Klimawandels anachronistisch“, wirft Dr. Gabriele Siegert von Bündnis 90/Die Grünen ein. Sie und ihre Parteikollegen lehnen die Vorlage deshalb ab.

Am 30. Oktober wird es das große Duisburger Kürbis-Fest geben und im Rahmen des Weihnachtsmarktes kann man am 11. Dezember auch in den Geschäften Geschenke shoppen.

Stadtteiloffensive: Organisation von Veranstaltungen kostet Geschäftsleute Zeit und Geld

Auf Nachfrage unserer Redaktion, warum in diesem beispielsweise das Marktschreier-Fest in Verbindung mit einem Shopping-Sonntag auf der Fischerstraße in Wanheimerort ausfällt, erklärt Joachim Schneider, CDU-Politiker und Vorsitzender von der Stadtteiloffensive Wanheimerort: „Leider ist ein reiner verkaufsoffener Sonntag nicht machbar.“

Das Gesetz zur Regelung der Ladenöffnungszeiten erlaube eine Öffnung ausschließlich mit einer Veranstaltung. „Diese kosten eine Menge Zeitaufwand für die Organisation und das Erstellen eines Sicherheitskonzepts sowie Geld.“ Und dann müssten der Verein und die Geschäftsleute auch noch Eilverfahren der Gewerkschaft fürchten, die grundsätzlich gegen Sonntagsöffnungen sind. In den vergangenen Jahren sind auch schon Veranstaltungen dieser Art gekippt worden. Das wollen die Verantwortlichen in Wanheimerort nicht riskieren.

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Schneider und seine Mitstreiter planen für dieses Jahr hingegen „noch einige kleinere Aktionen, sobald dies die Verordnungen der Stadt und des Landes erlauben.“

Endgültig stimmt der Rat am 31. März über die Vorschläge ab.

Nicole Blitch vom Fleischerei-Fachgeschäft Mieth und Petra Lorberg, Inhaberin von „Tausendundein Buch“, engagieren sich, um Kunden zur Oststraße zu locken.
Nicole Blitch vom Fleischerei-Fachgeschäft Mieth und Petra Lorberg, Inhaberin von „Tausendundein Buch“, engagieren sich, um Kunden zur Oststraße zu locken. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Heidrich

>> FUßGÄNGERZONE NEUDORF

  • Im Bezirk Mitte hat neben Wanheimerort nur noch Neudorf eine kleine Fußgängerzone. Mit kreativen Ideen versuchen die Händlerinnen und Händler dort, ihre Kunden zu locken.
  • Das beliebte Weinfest ist allerdings schon vor Jahren eingestellt worden – es fanden sich zuletzt zu wenig helfende Hände, die das Event organisierten. Die Interessengemeinschaft Oststraße hat sich zudem aufgelöst. Auch hier wird auf verkaufsoffene Sonntage verzichtet.
  • „Es wird bestimmt kleinere Aktionen geben, aber das die ganze Straße etwas veranstaltet, halte ich für unwahrscheinlich“, erklärt Petra Lorberg von der Buchhandlung „Tausendundein Buch“.