Duisburg. Mit der Online-Bürgerbeteiligung zum Alten Güterbahnhof ging die Gebag einen neuen Weg. Deshalb wird das Projekt mit einem Preis gewürdigt.

Für die Webseite zur Online-Bürgerbeteiligung für die Entwicklung der Fläche des Alten Güterbahnhofs ist die Gebag mit dem „Polis Award“ für Stadt- und Projektentwicklung ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf wurde das Projekt am Mittwoch in der Kategorie „Kommunikative Stadtgestaltung“ ausgezeichnet. Den Preis verleiht das Polis-Magazin für Urban Development.

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Im Wettbewerb setzte sich die städtische Duisburger Baugesellschaft gegen vier weitere mitnominierte Projekte und Initiativen (unter anderem aus Berlin, Leipzig und der Metropole Ruhr) durch und sicherte sich den 1. Preis. Gefragt waren Projekte, mit denen die Bürgerinnen und Bürger in Stadtentwicklungsprozesse involviert und zur Mitgestaltung angeregt wurden, beispielsweise mit einem besonderen Planspiel, Dialog- oder Werkstattverfahren.

"Duisburger Dünen" statt alter Güterbahnhof

So sollen die
So sollen die "Duisburger Dünen" zwischen A59 und Bahnstrecke aussehen: Der Siegerentwurf sieht Gebäude für Büro, Gewerbe und Wohnen und einen elf Hektar großen Park für das Gelände "Am Alten Güterbahnhof" vor. Am 18. März 2021 stellte die Jury den Entwurf der Sieger im Architektur-/Stadtentwicklungswettbewerb vor.  © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Eine Hochhausbebauung sieht der Entwurf der Berliner Planer-Teams von CKSA/Fugmann-Janotta in einem „Innovationsquartier“ an der Nordseite der Güterbahnhof-Brache vor.
Eine Hochhausbebauung sieht der Entwurf der Berliner Planer-Teams von CKSA/Fugmann-Janotta in einem „Innovationsquartier“ an der Nordseite der Güterbahnhof-Brache vor. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Ein Lageplan aus der Vogelperspektive gibt einen Überblick über das zukünftige Gelände. In Gebäuden des neuen Stadtquartiers mit insgesamt rund 400.000 Quadratmetern Geschossflächen sollen Büro- und Gewerbeflächen für 8000 bis 10.000 Arbeitsplätze und auch rund 1000 Wohnungen entstehen. „Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diesen Entwurf so umzusetzen“, kündigte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer am 18. März bei der Präsentation der Jury-Entscheidung an.
Ein Lageplan aus der Vogelperspektive gibt einen Überblick über das zukünftige Gelände. In Gebäuden des neuen Stadtquartiers mit insgesamt rund 400.000 Quadratmetern Geschossflächen sollen Büro- und Gewerbeflächen für 8000 bis 10.000 Arbeitsplätze und auch rund 1000 Wohnungen entstehen. „Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diesen Entwurf so umzusetzen“, kündigte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer am 18. März bei der Präsentation der Jury-Entscheidung an. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Der Entwurf sieht unter anderem einen breiten durchgehenden Fahrradweg sowie zwei neue Buslinien vor.
Der Entwurf sieht unter anderem einen breiten durchgehenden Fahrradweg sowie zwei neue Buslinien vor. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus.
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus.
So sieht das Modell des Entwurfs „Duisburger Dünen“ der Planer von CKSA/Fugmann-Janotta für die Entwicklung des 30 Hektar großen Areals des Alten Güterbahnhofs in Duisburg aus. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Auch die Loveparade-Gedenkstätte ist in das Konzept mit eingeflossen.
Auch die Loveparade-Gedenkstätte ist in das Konzept mit eingeflossen. © CKSA/Fugmann-Janotta | CKSA/Fugmann-Janotta
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021.
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021.
Auf der 30-Hektar-Brache des Alten Güterbahnhofs in Duisburg soll in den nächsten zehn Jahren ein innovatives Stadtquartier entstehen. Die Hallen auf dem Loveparade-Gelände zwischen A59 und Bahnstrecke sind inzwischen abgerissen. Das Luftbild zeigt das Areal im März 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen.
Zum Vergleich: Dies Aufnahmen wurden im August 2020 aufgenommen. © www.blossey.eu | Hans Blossey
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Pandemie verhinderte weitere Bürgerwerkstätten in Präsenz

Ein solches hatte die Gebag für den Alten Güterbahnhof mit einer Bürgerwerkstatt im November 2019 begonnen und dann in einem Online-Verfahren weitergeführt, weil Präsenztreffen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr möglich waren. „Die Online-Bürgerbeteiligung war ein Pilot-Projekt – ein vergleichbares Verfahren in rein digitaler Form gab es unserer Kenntnis nach bisher in Deutschland nicht. Wir freuen uns sehr, dass unser Mut und Innovationsgeist belohnt wurde – und nehmen dies als Ansporn für unsere weitere Arbeit“, freut sich Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.

Ansporn für die weitere Arbeit: Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer, hier vor den mittlerweile abgerissenen Halles des alten Güterbahnhofs, freut sich über die Auszeichnung.
Ansporn für die weitere Arbeit: Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer, hier vor den mittlerweile abgerissenen Halles des alten Güterbahnhofs, freut sich über die Auszeichnung. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Jury: Aus der Not eine Tugend gemacht

Es sei „vorbildlich, mit welcher Sensibilität hier an die Gestaltung einer derart kritischen Fläche herangegangen wird“, begründet die Jury ihre Auswahl. „Die Projektbeteiligten haben aus der Not eine Tugend gemacht und trotz fehlender Live-Veranstaltungen ein breites Meinungsbild der Bevölkerung einfangen können, das in die Planungen miteinbezogen wurde.“ Die Juroren loben, dass „mit der Online-Beteiligungsplattform „ganz neue Zielgruppen erreicht wurden, die in klassischen Formaten möglicherweise weniger aktiv gewesen wären.“

Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link freut sich über den Preis: „Duisburg kann Vorbild. Der Preis ist der Beweis dafür, dass unsere Stadt beispielhaft Projekte entwickeln kann und mit Strahlkraft und zukunftsfähigen Visionen vorangeht.“

Entwurf „Duisburger Dünen“ konnte sich im Wettbewerb durchsetzen

Das Verfahren wurde entwickelt in einer Projektgruppe mit Beteiligten von Gebag und der Stadt Duisburg. Die Website entwarf die Dortmunder Agentur Unternehmen Online. Die Beteiligung begleitete den zweistufigen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb zur Entwicklung der Fläche „Am Alten Güterbahnhof“. Den hat das Team aus CKSA Christoph Kohl Stadtplaner Architekten, Berlin, und Fugmann Janotta und Partner mbH, Berlin, für sich entschieden. Das Gesamtverfahren wurde umgesetzt und moderiert durch das Büro Faltin + Sattler aus Düsseldorf.