Duisburg. Mit der Online-Bürgerbeteiligung zum Alten Güterbahnhof ging die Gebag einen neuen Weg. Deshalb wird das Projekt mit einem Preis gewürdigt.
Für die Webseite zur Online-Bürgerbeteiligung für die Entwicklung der Fläche des Alten Güterbahnhofs ist die Gebag mit dem „Polis Award“ für Stadt- und Projektentwicklung ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf wurde das Projekt am Mittwoch in der Kategorie „Kommunikative Stadtgestaltung“ ausgezeichnet. Den Preis verleiht das Polis-Magazin für Urban Development.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Im Wettbewerb setzte sich die städtische Duisburger Baugesellschaft gegen vier weitere mitnominierte Projekte und Initiativen (unter anderem aus Berlin, Leipzig und der Metropole Ruhr) durch und sicherte sich den 1. Preis. Gefragt waren Projekte, mit denen die Bürgerinnen und Bürger in Stadtentwicklungsprozesse involviert und zur Mitgestaltung angeregt wurden, beispielsweise mit einem besonderen Planspiel, Dialog- oder Werkstattverfahren.
"Duisburger Dünen" statt alter Güterbahnhof
Pandemie verhinderte weitere Bürgerwerkstätten in Präsenz
Ein solches hatte die Gebag für den Alten Güterbahnhof mit einer Bürgerwerkstatt im November 2019 begonnen und dann in einem Online-Verfahren weitergeführt, weil Präsenztreffen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr möglich waren. „Die Online-Bürgerbeteiligung war ein Pilot-Projekt – ein vergleichbares Verfahren in rein digitaler Form gab es unserer Kenntnis nach bisher in Deutschland nicht. Wir freuen uns sehr, dass unser Mut und Innovationsgeist belohnt wurde – und nehmen dies als Ansporn für unsere weitere Arbeit“, freut sich Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.
Jury: Aus der Not eine Tugend gemacht
Es sei „vorbildlich, mit welcher Sensibilität hier an die Gestaltung einer derart kritischen Fläche herangegangen wird“, begründet die Jury ihre Auswahl. „Die Projektbeteiligten haben aus der Not eine Tugend gemacht und trotz fehlender Live-Veranstaltungen ein breites Meinungsbild der Bevölkerung einfangen können, das in die Planungen miteinbezogen wurde.“ Die Juroren loben, dass „mit der Online-Beteiligungsplattform „ganz neue Zielgruppen erreicht wurden, die in klassischen Formaten möglicherweise weniger aktiv gewesen wären.“
Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link freut sich über den Preis: „Duisburg kann Vorbild. Der Preis ist der Beweis dafür, dass unsere Stadt beispielhaft Projekte entwickeln kann und mit Strahlkraft und zukunftsfähigen Visionen vorangeht.“
Entwurf „Duisburger Dünen“ konnte sich im Wettbewerb durchsetzen
Das Verfahren wurde entwickelt in einer Projektgruppe mit Beteiligten von Gebag und der Stadt Duisburg. Die Website entwarf die Dortmunder Agentur Unternehmen Online. Die Beteiligung begleitete den zweistufigen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb zur Entwicklung der Fläche „Am Alten Güterbahnhof“. Den hat das Team aus CKSA Christoph Kohl Stadtplaner Architekten, Berlin, und Fugmann Janotta und Partner mbH, Berlin, für sich entschieden. Das Gesamtverfahren wurde umgesetzt und moderiert durch das Büro Faltin + Sattler aus Düsseldorf.