Duisburg. Für den Radschnellweg RS1 wird eine neue Trasse durch Duisburg geplant. So geht es durch die Stadtmitte bis zur Autobahn A 40 in Neuenkamp.

Für den Radschnellweg RS1 planen Stadt und Straßen.NWR eine neue Trasse für den Verlauf durch Duisburg. Ab Sternbuschweg/Düsseldorfer Straße soll der Schnellweg über das Güterbahnhof-Areal („Duisburger Dünen“) führen, dann über das Marientor und Neuenkamp zur neuen A-40-Brücke, die an der nördlichen Seite einen breiteren Radweg bekommt. Auch bis zur Hochfelder Eisenbahnbrücke am Rheinpark soll weitergebaut werden – allerdings nicht als Radschnellweg, sondern als kommunaler Radweg.

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Mit der Ankündigung, die neue Autobahnbrücke werde einen vier Meter breiten Radweg bekommen, damit der RS1 bis Moers verlängert werden kann, hatte NRW-Verkehrsminister im Februar 2021 den Anstoß für die Umplanung gegeben. Denn damit stellte sich die Frage der Trassenführung auf Duisburger Stadtgebiet neu.

Duisburg: Radweg an der Hochfelder Eisenbahnbrücke nicht zu realisieren

Die Rheinquerung über die Autobahn wird schon deshalb notwendig, weil er über die alte Eisenbahnbrücke in Hochfeld kaum zu realisieren wäre. Ein Radweg in dieser Breite wäre dort schwerlich anzuhängen. Selbst dann wäre es linksrheinisch schwierig geworden. Nur bis zur Brücke der Solidarität könnte es dann weitergehen, zwischen Brücke und A 40 wird der umstrittene Weiterbau der Osttangente geplant, der den Lkw-Verkehr aus Logport I zur A 40 führen soll – da würde es wohl eng für einen Radweg.

Problemstelle: Über die Eisenbahnbrücke an der Koloniestraße in Duisburg-Neudorf soll der Radschnellweg RS1 geführt werden, dann die Gleise queren und entlang des Friedhofs Sternbuschweg bis zur Düsseldorfer Straße verlaufen. Im Oktober stehen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn an.
Problemstelle: Über die Eisenbahnbrücke an der Koloniestraße in Duisburg-Neudorf soll der Radschnellweg RS1 geführt werden, dann die Gleise queren und entlang des Friedhofs Sternbuschweg bis zur Düsseldorfer Straße verlaufen. Im Oktober stehen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn an. © FUNKE Foto Services | Stephan Eickershoff

Geänderte Trassenführung bindet die Innenstadt an den RS1 an

Eine Trasse durch die „Duisburger Dünen“ liegt damit auf der Hand. Der Siegerentwurf für die Entwicklung des Güterbahnhofs sieht eine solche Magistrale vor für die Erschließung durch den nicht motorisierten Verkehr. Außerdem schafft sie die Verbindung mit den weiteren Großprojekte, Wedau-Nord (Uni) und 6-Seen-Wedau (Wohnungsbau) und beschert auch der Innenstadt eine Anbindung an den im Endausbau gut 100 Kilometer langen Radschnellweg bis Hamm. Das sieht der ADFC so. „Wichtig ist uns aber, dass es bei einer Ausbauqualität bleibt, die einem Radschnellweg entspricht“, betont Herbert Fürmann, Sprecher des Fahrradclubs in Duisburg.

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Das wird im weiteren Verlauf knifflig: Denn der RS1 muss den Knoten Mercatorstraße/A 59 überwinden, damit es bis zum Marientor weitergehen kann. Auch hier ist für den Bau eines kreuzungsfreien Radweges planerische Kreativität gefragt. Über die Marientorstraße soll es schließlich – so die wahrscheinlichste Variante – auf der Essenberger Straße bis zur kurz vor die A-40-Brücke gehen.

Verantwortung für die weitere Planung ist noch ungeklärt

Bei einem Zeitplan ist man noch nicht. Dazu sind noch zu viele Fragen unbeantwortet. Ob künftig Straßen.NRW oder besser die Stadt weiter plant – das ist zunächst zu klären. Der Landesbetrieb, so heißt es, würde ungern innerstädtisch planen, auch der Stadt fehlt’s angesichts der ohnehin schon zahlreichen Baustellen an Personal. Möglich, dass deshalb wieder NRW.Urban aushilft – das Landesunternehmen für Stadtentwicklung half bereits im vergangenen Jahr bei der Abwicklung von Ausschreibungen und vergab Planungsleistungen, damit es nach zweijährigem Stillstand weiter voran gehen konnte.

Realisiert sein soll bis zur Gartenschau IGA 2027 der RS1 von der Mülheimer Stadtgrenze bis zum Sternbuschweg und der anschließende Radweg bis Hochfeld. Entscheidende Gespräche stehen Mitte Oktober an mit der Bahn. Sie ist wichtigster Gesprächspartner für Problemstellen wie die Brücke Koloniestraße, sie muss Grundstücke freigeben für den RS1 südlich des Friedhofs Sternbuschweg und auf der Trasse zwischen A 59 (Grunewald-Brücke) und dem Bahn-Haltepunkt Hochfeld-Süd.

>> BAUBEGINN AUF DUISBURGER STADTGEBIET MÖGLICHERWEISE 2022

  • Die Grundlagen-Ermittlung, Vorentwurfs- und Entwurfsplanung für das 6,1 Kilometer lange Duisburger Teilstück des RS1 hat das Essener Planungsbüro Afry abgeschlossen. Durch die Trassenänderung hat sich die Strecke verlängert, nun muss zunächst geklärt werden, wer weiter plant. Eine finale „Linienbestimmung“ nimmt am Ende der Landesbetrieb Straßen.NRW vor – er ist auch für den Betrieb des Radschnellwegs zuständig.
  • Die Ausbauplanung, Ausschreibung und Vergabe der Aufträge für den ersten Duisburger Bauabschnitt des RS1 zwischen Stadtgrenze Mülheim und Koloniestraße könnten noch in diesem Jahr erfolgen, der Baustart im Frühjahr 2022, die Fertigstellung Ende 2022. Etwa zeitgleich soll auch in Mülheim zwischen Hochschule Ruhr-West und Stadtgrenze Duisburg weitergebaut werden.