Duisburg. Schub für den Handel in Duisburg: Mehrere Nebenzentren bekommen eine Förderung. Welche Stadtteile profitieren und wofür das Geld bestimmt ist.
Die Stadtteilzentren Rheinhausen, Alt-Homberg und Ruhrort bekommen eine Finanzspritze in Höhe von rund 500.000 Euro. Möglich macht diese Zuwendung das Sofortprogramm des Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte und Zentren. Mit dem Geld sollen, so die Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation (DBI), die Corona-Folgen in Handel und Gastronomie abgefedert, aber auch dem Online-Handel und entsprechendem Umsatzrückgang entgegengesetzt werden.
Am stärksten profitieren soll das Nebenzentrum in Alt-Homberg, in voller Höhe bewilligt wurden Förderungsmittel in Höhe von 250.917 Euro. Für das Stadtteilzentrum Rheinhausen werden 166.660 Euro sowie für Ruhrort 45.490 Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld könne nun, so DBI, für die Anmietung leerstehender Ladenlokale und zur Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität, etwa durch neue Sitzgelegenheiten, mehr Grün oder Spielgeräte, in den Zentren genutzt werden.
Einkaufen in Duisburg: Handlungsbedarf in den Stadtteilzentren
„Die Stadtteilzentren dienen den Duisburger Bürgerinnen und Bürgern als wichtige Anlaufstellen für den Einkauf, Austausch und auch zur Naherholung“, sagt Martin Linne, Beigeordneter für Stadtentwicklung. Die Mittel des Sofortprogramms wolle die Stadt nutzen, um diese Funktionen zu erhalten.
Handlungsbedarf sieht die Verwaltung schon seit längerer Zeit. Die Verwaltung hat deshalb Investitionen in die elf städtischen Nebenzentren sowie das innerstädtische Hauptzentrum versprochen. Ziel sei es, eine nachhaltige Versorgungsstruktur im gesamten Stadtgebiet sicherzustellen und die Zentren als attraktive, lebendige Orte des öffentlichen Lebens zu gestalten.
Neue Impulse für mehr Lebendigkeit geplant
Auch in den Nebenzentren in Hamborn, Marxloh und Hochfeld gebe es eine hohe Dringlichkeit. Das war bereits das Ergebnis einer städtebaulichen Stärken-Schwächen-Analyse des Gutachters Dr. Acocella, der die Versorgungsstruktur der Stadt für das Einzelhandels- und Zentrenkonzept Duisburgs analysiert hat. Fast 300 Seiten stark ist das 2019 aktualisierte Gutachten.
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„Der Einzelhandel unterliegt einem tiefgreifenden Strukturwandel, der auch vor den Stadtteilzentren keinen Halt macht“, sagt der wohl scheidende Wirtschaftsdezernent Andree Haack. Die Instrumente aus dem Sofortprogramm Innenstadt könnten dabei helfen, diesen Wandel nun auch in den Stadtteilzentren zu begleiten und „durch einen erweiterten Nutzungsmix neue Impulse für mehr Lebendigkeit zu setzen“.
Gedanken macht sich auch der Homberger Werbering, wie das Zentrum von Alt-Homberg rund um die Augustastraße belebt werden kann. „Der Leerstand hält sich in Grenzen, aber es fehlt Leben in der Fußgängerzone“, sagt Vorsitzender Mario Mikesic. Gerade in der Corona-Krise habe der Ausfall beliebter Veranstaltungen, wie das Brunnenfest und der Holland-Markt, die Händler getroffen. Doch auch ohne Events müsse etwa mit mehr „Gastronomie und Erlebnis“ Aufenthaltsqualität geschaffen werden, glaubt Mikesic. Dass nun Gelder bewilligt und das Zentrum aufgehübscht werde, sei ein guter Schritt.
>> Die elf Nebenzentren in Duisburg
- Duisburg ist in ein Hauptzentrum in der Innenstadt und entlang der Königstraße, elf Nebenzentren sowie elf Nahversorgungszentren unterteilt (siehe Grafik).
- Auch diese Einteilung basiert auf dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Duisburg, das 2019 vom Rat beschlossen wurde.