Duisburg-Hamborn. Der Polizeieinsatz in Duisburg-Hamborn am Altmarkt dauerte die ganze Nacht. Einige Passanten, die zum Markt wollten, stehen vor Absperrungen.
Die Schießerei, die am Mittwochabend in Duisburg-Hamborn stattgefunden hat, wirkt auch am Donnerstagmorgen noch nach. Am Rande des Hamborner Altmarks offenbart sich, was die Polizei in der Nacht mit „dynamischer Lage“ umschrieben hat. Noch ist ein großes Polizeiaufgebot vor Ort, sichert den Tatort und hat verschiedene Bereiche mit Flatterband gesperrt.
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Auf dem Boden zieht sich eine Spur an der Apotheke vorbei Richtung Café Mocca und der Burgerkette Beef Brothers. Kreise und Nummer markieren Spuren, aus denen sich möglicherweise Bewegungsabläufe ablesen lassen.
Zudem haben Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung ein Messgerät aufgebaut, um Entfernungen zu messen und den Hergang der Schießerei zu rekonstruieren. Wohl mehr als 100 Personen waren am Mittwochabend beteiligt, die Polizei geht mittlerweile von Rocker- und Clanstreitigkeiten aus.
Duisburg-Hamborner wollen zum Arzt – und stehen vor Absperrungen am Tatort
Der Bereich um den Burgerladen und das benachbarte Café ist weiterhin gesperrt. „Dorthin hatte sich einer der Verletzten geflüchtet“, bestätigt Polizeisprecher Stefan Hausch. Vor Ort ist zu hören, dass auch das benachbarte Parkhaus ein Tatort wurde und möglicherweise der „Dönaladen“ eine Rolle spielt.
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Viele Hamborner stellen sich am Donnerstagvormittag aber ganz praktische Fragen. Zum Beispiel: Wie komm ich ins Ärztehaus? Das Medizinische Zentrum Duisburg-Nord liegt mitten im Tatort-Bereich.
Eine ältere Dame steht mit ihrem Rollator vor der Absperrung. Sie hatte schon im Radio gehört, was passiert ist. „Nee, nee, nee, immer wat Neues“, sagt sie und schüttelt den Kopf. Sie wollte eigentlich Wurst, Käse und Gemüse kaufen, „aber heute is‘ ja nix.“ Seit 15 Jahren kommt sie extra aus Meiderich zum Markt. Meistens samstags, aber heute braucht sie noch neue Medikamente. „Früher war das hier nicht so. Hoffentlich kriegen sie die kriminellen Banden schnell.“ Angst habe sie aber nicht: „Ist ja genug Polizei hier.“
Nicht der erste Vorfall – 2018 gerieten hier bereits Gruppen aneinander
Von der anderen Seite des Platzes eilt eine Markthändlerin herbei. Eigentlich wollte sie hier längst Obst und Gemüse verkaufen. Den Anhänger hatte sie schon am Vorabend auf dem Marktplatz geparkt und bereits in der Nacht von der Schießerei gehört. Doch um 3 Uhr morgens konnte sie nichts ausrichten. Nun erlaubt ihr die Polizei, den Wagen wegzuziehen.
Duisburg-Hamborn am Tag nach der Schießerei
Im Hochhaus gegenüber stehen ein paar Hamborner auf ihren Balkonen. Es ist nicht das erste Mal, dass vor ihren Augen der Altmarkt zu einem Tatort wird: 2018 gerieten hier Gruppen aneinander, damals waren auch Macheten im Spiel.