Duisburg. Die Umgestaltung des Hochfelder Markts oder der neuen Achse „Kuhlenwall“ liegen längst in der Schublade. Nun gibt’s einen Geldsegen vom Land.

Die Pläne für die Umgestaltung des Kuhlenwalls als zentrale Verbindungsachse zwischen Innenstadt und Innenhafen liegen schon einige Zeit in der Schublade – ebenso wie Idee, was mit dem Marktplatz in Hochfeld passieren soll. Nun hat Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, der Stadt Duisburg einen Besuch abgestattet und ein paar „Geschenke“ mitgebracht: Umgerechnet 2,37 Millionen Euro, aufgeteilt auf drei Projekte, fließen in den nächsten Jahren nach Duisburg. Die Förderbescheide übergab die Ministerin am Mittwoch persönlich im Rathaus.

OB Sören Link, NRW-Ministerin Ina Scharrenbach und Dezernent Martin Linne (von links) bei der „Geldübergabe“. Streng genommen wurden nur die Förderbescheide im Rathaus übergeben.
OB Sören Link, NRW-Ministerin Ina Scharrenbach und Dezernent Martin Linne (von links) bei der „Geldübergabe“. Streng genommen wurden nur die Förderbescheide im Rathaus übergeben. © FUNKE Foto Services | Foto: Jörg Schimmel

„Duisburg ist eine Großbaustelle für das Land, aber im positiven Sinne“, sagte Oberbürgermeister Sören Link. „In Duisburg zeigt sich, welche große Anstrengungen der Strukturwandel bedarf. Die Gelder für die Städtebauförderung sind deshalb ein wichtiges Zeichen für die Innenstadt.“ Link verwies auf das ehemalige Theisen-Gelände und darauf, dass die Stadt mit Hilfe der Gebag selbst den Wandel in Hochfeld gestaltet.

3,2 Millionen Euro für ein besseres Hochfeld-Image

Mit Blick auf die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Rheinpark sollen in Hochfeld insgesamt 29 Maßnahmen realisiert werden. Für eine Imagekampagne und so genanntes „Neighborhood Branding“, bei dem sich der Stadtteil neu präsentieren will, werden rund 3,2 Millionen Euro benötigt – eingerechnet sind dabei schon die Quartiersarchitekten und das Ortsteilmanagement.

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„Ein besseres Image hat Hochfeld sicher nötig“, weiß Ina Scharrenbach um den Ruf. 2,5 Millionen Euro werden deshalb gefördert. Starten soll die Maßnahme, die offiziell „Sozialer Zusammenhalt Hochfeld ,Rheinwärts’ – Ankommen, Leben, Begegnen“ heißt, Anfang 2022.

Die Projektdauer ist dabei bis 2029 angesetzt. Duisburg soll schließlich auch über den Zeitraum der IGA hinaus von den Investitionen profitieren.

Umgestaltung des Hochfelder Marktes soll 2022 abgeschlossen sein

Bereits im Jahr 2016 wurde der Bunker am Hochfelder Markt abgerissen. Nun kann mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden.
Bereits im Jahr 2016 wurde der Bunker am Hochfelder Markt abgerissen. Nun kann mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Bereits 2016 wurde auf dem Hochfelder Markt der alte Bunker abgerissen und geplant, den 7500 Quadratmeter großen Platz neu zu gestalten. Mittwochs und samstags, wenn die Händler dort ihre Waren verkaufen, ist der Markt ein beliebter Treffpunkt. „An den anderen Tagen weist das Areal aber eine nur sehr eingeschränkte Aufenthaltsqualität auf“, wissen die Stadtentwickler. Zumal das Gebäude der benachbarten Grundschule zwar architektonisch imposant ist, aber längst aus allen Nähten platzt.

In diesem Zusammenhang soll auch die Trautenaustraße, die zwischen Marktplatz und Schulhof verläuft, miteinbezogen werden. 2,1 Millionen Euro kostet der Umbau des Platzes. Die Kosten teilen sich die Stadt Duisburg und das Land NRW; Bund und EU steuern ebenfalls Gelder bei. Mitte 2022 soll der Umbau vollendet sein.

Schon Sir Norman Forster entwickelte Pläne für den Kuhlenwall

Der Kuhlenwall soll Lust machen, zwischen Innenhafen und Innenstadt zu flanieren.
Der Kuhlenwall soll Lust machen, zwischen Innenhafen und Innenstadt zu flanieren. © funkegrafik nrw | Marc Büttner

Die Umgestaltung des Kuhlenwalls geht noch auf den Masterplan Innenstadt von Sir Norman Foster zurück und soll voraussichtlich 2022 beginnen.

„Der Kuhlenwall stellt eine wichtige Verbindung dar, wird jedoch derzeit seiner Funktion nicht gerecht“, heißt es. Einige Landschaftsarchitekten haben sich daraufhin mit der Achse befasst, die unter anderem am neuen Mercatorquartier und an Elementen der Stadtmauer entlang führt. Diese soll künftig verstärkt in Szene gesetzt und den Duisburgern, aber auch Auswärtigen Lust machen, zwischen Innenhafen und Innenstadt zu flanieren.

Gewonnen haben den Kuhlenwall-Wettbewerb die Pola Landschaftsarchitekten. Der Umbau soll voraussichtlich 2022 starten und könnte 2024 fertig gestellt werden. Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne betont: „Im Rahmen der verschiedenen Städtebauförderprogramme wurden und werden in Duisburg viele wichtige Projekte realisiert, die deutlich und nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität in den Quartieren beitragen.“

>> NEUES HANDLUNGSKONZEPT FÜR DIE ALTSTADT

• Die Umgestaltung des Kuhlenwall ist Teil des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt. In diesem Zusammenhang wurde zum Beispiel bereits der Umbau des Kantparks realisiert. Die archäologische Sicherung des künftigen Mercatorviertels gehört ebenfalls dazu.

• Mit Blick auf die Umstrukturierung der Altstadt ist bereits ein neues Handlungskonzept in Planung.