Duisburg. Duisburg verzeichnet in der Corona-Krise einen Ansturm auf die Briefwahl: Im Vergleich zu 2014 sind bereits 20.000 Anträge mehr eingegangen.

Führt die Corona-Pandemie bei den Kommunalwahlen zu einem höheren Briefwahl-Anteil oder gar zu einer höheren Wahlbeteiligung in Duisburg? Die Zahl der im Wahlamt bereits eingegangenen Briefwahl-Anträge spricht dafür: Bis Montag, 31. August, 8 Uhr, waren es nach Angaben von Stadtsprecher Peter Hilbrands exakt 47.089.

Zwei Wochen vor dem Wahltermin 2014 hatten 26.877 Duisburger Briefwahl beantragt, am Ende waren es 39.618 (Briefwahl-Anteil: 24 %). Schon jetzt haben also 7500 Wahlberechtigte mehr als bei den vorigen Kommunwahlen Briefwahl beantragt.

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Die Wahlbeteiligung lag 2014 in Duisburg bei 40,4 Prozent, was einem historischen Tief entsprach. Wie am 13. September waren die Duisburger damals nicht zur Wahl des Oberbürgermeisters aufgerufen (dafür jedoch auch zur Europawahl).

Kommunalwahl in Duisburg: Die Hälfte hat die Briefwahl online beantragt

Bei den Kommunalwahlen 2020 sind 360.000 Duisburger wahlberechtigt. Von den bislang 47.089 Briefwahl-Anträgen seien 25.293 online eingegangen, berichtet Stadtsprecher Hilbrands. Auf den Wahlbenachrichtigungen ist erstmals ein QR-Code abgedruckt, der den Briefwahl-Antrag erleichtert. Noch bis zum 11. September können Briefwähler zudem in den sieben Bezirksrathäusern und im Rathaus Briefwahlunterlagen beantragen und direkt vor Ort wählen.

Wer sich für die Briefwahl entscheidet, muss die Unterlagen am Wahltag bis spätestens 16 Uhr der zuständigen Stelle vorlegen. Bei Fragen zur Briefwahl verspricht die Stadt Hilfe unter der Telefonnummer 0203 283 333 3.

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60 Briefwahlbezirke – Auszählung am Wahlabend in der Gesamtschule Süd

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Wegen des erwartet höheren Briefwahl-Anteils hat die Stadt die Zahl der Briefwahlbezirke von 57 auf 60 erhöht. Die Auszählung wird erstmalig auf einen Standort konzentriert. Alle Briefwahl-Stimmen werden am Abend des 13. September, nach der Schließung der Wahllokale, in der Gesamtschule Süd ausgezählt.

Die meisten Briefwähler waren in Duisburg bei der Bundestagswahl und der OB-Wahl 2017 registriert worden: 52.756 Wähler hatten sich gegen den sonntäglichen Urnengang entschieden (Briefwahlanteil: 23,4 %). Bei der Bundestagswahl 2017 hatten auf Bundesebene vor allem die Grünen und die FDP von der hohen Briefwahl-Beteiligung profitiert.