Duisburg. Karstadt Duisburg erreicht nicht die Umsatzziele, die von der Geschäftsführung erwartet worden waren. Die Filiale im Forum steht immer noch auf dem Prüfstand. Entscheidungen fallen aber erst im Juni nächsten Jahres. Das bedeutet für die Belegschaft weitere sieben Monate Bangen und Hoffen.

„Betroffenheit, Angst, Wut.“ So kurz, knapp und erschütternd beschreibt die Vorsitzende des Betriebsrats von Karstadt Duisburg, Rita Rodenbücher, die Stimmung während der Betriebsversammlung, die Mittwochvormittag stattgefunden hat. Wichtigste Nachricht während der Versammlung: Karstadt Duisburg steht immer noch auf dem Prüfstand. Entscheidungen fallen erst im Juni nächsten Jahres. Also weitere sieben Monate Bangen und Hoffen für die rund 200 Mitarbeiter der Filiale an der Königstraße.

„Es ist eine sehr schwierige Situation“, beschreibt die Betriebsratsvorsitzende die Lage. Denn Karstadt Duisburg hat sich im Forum eingemietet, hat keine eigenen Geschäftsräume. Da muss erst einmal viel Umsatz gemacht werden, um allein die Ladenlokal-Miete zu bezahlen. Dazu kommen immer wieder Befürchtungen hoch, dass sich der neue Karstadt-Besitzer Rene Benko als bisheriger Immobilieninvestor vielleicht doch nur für die firmeneigenen Gebäude interessiert, weniger für das Handelsgeschäft. „Was will Benko eigentlich?“ fragen sich viele Mitarbeiter immer wieder, ohne eine schlüssige Antwort zu finden.

"Wir sind nicht so schlecht"

Fakt ist: Karstadt Duisburg erreicht nicht die Umsatzziele, die von Geschäftsführung erwartet worden waren. „Da hinken wir hinterher“, gibt Rita Rodenbücher unumwunden zu, sagt aber auch gleich: „Wir sind nicht so schlecht." Die Arbeitnehmervertreterin ärgert sich, denn Karstadt hole sich ja lieber externe Berater für teures Geld, statt auf die Leute vor Ort zu hören. Dabei haben die Mitarbeiter diverse Vorschläge gemacht, wie sich Abläufe verbessern, Verkaufszahlen erhöhen lassen. Doch die sind, laut Rodenbücher, „in Bearbeitung, liegen in der Konzernzentrale. Das dauert.“

In der Konzernzentrale in Essen sei ihr und ihren Kollegen Dienstag ein neues Programm vorgestellt worden, und ein neues Wunsch-Betriebsergebnis, dass das Haus erreichen muss. Der Druck auf die Mitarbeiter erhöht sich. „Hoffentlich gibt es ein gutes Weihnachtsgeschäft“, wünscht sich nicht nur Rita Rodenbücher. Denn die Mitarbeiter hätten mittlerweile kein sicheres Gefühl ihrem Arbeitgeber gegenüber. Und diese Unsicherheit, so die Betriebsratschefin, die sei das Schlimmste.