Bottrop. Der RVR führt am Tetraeder in Bottrop derzeit umfangreiche Kontroll- und Wartungsarbeiten durch. Vor allem die 948 Schrauben, die das Bauwerk auf der Halde zusammenhalten, und die Besucherplattform werden unter die Lupe genommen. Besonders der Wind setzt dem 60 Meter hohen Wahrzeichen zu.

948 Schrauben halten den Tetraeder zusammen, 948 Schrauben, die jetzt alle Stück für Stück kontrolliert werden. Gestern haben die Arbeiten an dem Bottroper Wahrzeichen auf der Halde begonnen, 20 bis 25 Arbeitstage hat der RVR dafür einkalkuliert. „Je nach Witterungslage können wir bis Ende September arbeiten“, erklärt Andreas Wellpoth, der zuständige Projektleier des RVR.

Der Wind setzt dem Tetraeder zu

Über ihm schweben – gut gesichert auf der Hebebühne – Matthias Schulten und Constantin Verwiebe. Letzterer ist Verantwortlich für die Arbeiten, und er weiß auch, was dem 60 Meter hohen Haldenereignis besonders zusetzt. Es ist der Wind. Denn die Halde selbst ist auch noch einmal 60 Meter hoch, und entsprechend zugig ist es dort oben. „Wegen der Dynamik durch den Wind müssen wir regelmäßig die Schrauben kontrollieren“, sagt Verwiebe. Er vergleicht es mit einem Auto. Auch dort setze die Dynamik der Bewegung den Schrauben zu.

Matthias Schult ist Stahlschornsteinbauer, jetzt arbeitet er am Tetraeder. Auf der Hebebühne hat er einen Hydraulikschrauber dabei. „Der ist eingestellt auf ein bestimmtes Drehmoment. Wenn sich die Schraube dann nicht bewegt, sitzt sie fest“, erklärt er. Mit 880 Newtonmeter sind die Schrauben – Durchmesser 24 Millimeter – festgezogen.

Gerade die freischwebenden Ecken des Bauwerks sind anfällig. Dort mussten die Arbeiter schon 18 Schrauben auswechseln. Eine knifflige Arbeit. Zwar sind die Schrauben von der einen Seite sichtbar, die andere Seite ist jedoch nur durch die Rohre des Tetraeders erreichbar. Durch enge Grifflöcher müssen die Werkzeuge eingeführt werden. Dafür sind einige Verrenkungen in luftiger Höhe nötig.

Schrauben und Stahlseile

Alle sechs Jahre ist eine solche Prüfung für den Tetraeder vorgesehen. Diesmal fällt sie besonders aufwändig aus, „weil uns einige Schadensfälle bekannt waren“, so Wellpoth. Neben den Schrauben haben die Experten die Stahlseile, an denen die Besucherplattform hängt, im Auge. Auch die werden genau kontrolliert. „An der Stelle, wo die Seile auf die Konstruktion treffen, werden wir einen Schutz aufbringen“, erklärt Wellpoth. So solle verhindert werden, dass die Seile an der Stahlkonstruktion scheuern und Schaden nehmen.

Der RVR rechnet mit Kosten von 100 000 bis 120 000 Euro – je nachdem, was noch alles gemacht werden muss. Während der Bauarbeiten ist die Fläche unter dem Tetraeder und natürlich das Bauwerk selbst gesperrt. Abends und an den Wochenenden ist das Haldenereignis Emscherblick aber für Besucher zugänglich.