Bottrop. . Eine Schranke regelt den Verkehr. So auch am Tetraeder. Eigentlich. Denn leider stand diese oft offen. Autofahrer nutzten das aus, um bis zum Aussichtsturm zu brausen. Die Schranke zu schließen war schwierig, weil sie so schwergängig gewesen ist. Jetzt schickt der Haldenbesitzer jede Woche einen Mitarbeiter, um sie zu ölen.

Die Zufahrt hinauf zum Tetraeder auf der Bergehalde an der Beckstraße ist wieder dicht? Denkste.

Eigentlich soll ja längst wieder eine Schranke den Autos und Motorrädern die wilde Fahrt zum Haldenereignis Emscherblick hinauf versperren, und die neue Schranke steht da ja auch seit gut drei Wochen wieder. Wie es sich für eine gute Schranke gehört, riegelt die Schranke aller Schranken seither auch die Zufahrt zum Tetraeder ab - aber eben nicht immer.

Bis zur Plattform

Ja, werktags, da scheint die beschrankte Welt unter dem Tetraeder wieder in Ordnung zu sein. Da bleibt die Schranke geschlossen! An Samstag-Nachmittagen aber, an Sonntagen und auch an Feiertagen, da bleibt die Schranke den lieben langen Tag über geöffnet. Sie lesen richtig! Immer dann wenn unter der Halde Beckstraße am meisten Verkehr herrscht, steht die Zufahrt zum Tetraeder hinauf sperrangelweit offen.

Allerdings muss erst einmal der kleine Wasserstoffbus der Vestischen angerollt sein. Sobald das Zero-Emission-Gefährt am Fuß der Bergehalde an der Beckstraße die Schranke zum ersten Mal passiert hat, haben auch Autos und Motorräder freie Bahn. „Also wenn die Tetraeder-Halde am stärksten frequentiert wird, steht die Schranke offen, was wie eine Einladung ist, mit dem Pkw den Bussen munter hinterher hoch bis zu Plattform zu fahren“, wundert sich WAZ-Leser Michael Schaak.

Beschwerdemanagement

Falls Sie jetzt auf den Gedanken kommen sollten, dass es den Fahrern des kleinen Wasserstoffbusses schlicht und einfach zu viel sein könnte, die Schranke für jede einzelne Fahrt zu öffnen und auch wieder zu schließen - dann liegen Sie falsch.

Weil die Schranke nämlich nicht so richtig funktionierte, haben sich die Busfahrer beschwert, und das Beschwerdemanagement der Vestischen teilte daraufhin mit: „Inzwischen wurde die Schrankenanlage von der zuständigen Fachabteilung eingehend geprüft. Dabei wurde ein Defekt festgestellt, der sich in einer äußerst schwergängigen Bedienung der Schrankenanlage zeigt“.

Busfahrer berufen sich auf Anweisung

Die Busfahrer dürfen sich daher auf eine Anweisung berufen, wenn sie die Schranke offen lassen. So hat ihre „vorgesetzte Dienststelle angeordnet, die Schranke bis zur letzten Durchfahrt eines Tages geöffnet zu lassen“. Was die vorgesetzte Dienststelle so eigentlich gar nicht dürfte. Die Vestische hat sich schließlich vertraglich verpflichtet, dass ihre Fahrer die Schranke bei der Auffahrt und auch bei der Abfahrt wieder schließen.

Übrigens, defekt ist die Sperre am Fuße des Tetraeders auch nicht mehr. Der Schaden an einer Feder ist längst behoben, ist beim Regionalverband Ruhr zu hören. Und damit die Schranke auch weiterhin schön gängig für die Busfahrer bleibt, schickt der Haldenbesitzer jetzt jede Woche einen Mitarbeiter los - um die Schranke zu ölen.

Fehlt jetzt eigentlich nur noch, dass der kleine Wasserstoffbus defekt ist . . .