Bottrop. . Mitten im Ruhrgebiet gibt es noch Abenteuer. Und zwar solche, die Sie mit einem Fahrrad bestehen können. Ganz entspannt – aber trotzdem spannend. Viele schöne Fahrrad- und Freizeitwege sind nicht ausgeschildert. Aber sie führen meist durchs Grüne – und erstaunlicherweise oft mitten durch die Städte.
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Auf dieser Etappe treffen das alte und das neue Ruhrgebiet sehr unmittelbar aufeinander. Am besten zu sehen, wenn man den Rundumblick hoch vom Tetraeder aus genießt. Da werkelt mit Prosper die letzte Zeche des inneren Ruhrgebiets nebst Kokerei unmittelbar zu unseren Füßen. Wir stehen auf einer Touristenattraktion, die vor nicht allzu langer Zeit nur ein Haufen Gesteinsabfall war. Vis-à-vis windet sich von der Nachbarhalde ein grüner Lindwurm zu Tal – drinnen lockt die längste Skipiste des Ruhrgebiets zum Ganzjahres-Skivergnügen.
Wir blicken auf alte Arbeitersiedlungen, wie die Gartenstadt Welheim, auf der einen Seite, und zur anderen auf neue Siedlungen wie die des Prosperparks. In der Ferne schimmert die Skyline der Essener City, die Fördergerüste stillgelegter Zechen inklusive Zollverein – oder das Dach der futuristischen Schalke-Arena.
Alles ist durchzogen von Eisenbahnsträngen, die heute nur noch zum Teil ihren Zweck erfüllen, nämlich Industrie- und Gewerbestandorte miteinander und mit dem überregionalen Schienennetz zu verbinden. Manche dieser Strecken sind stillgelegt, auf einigen werden vielleicht in Zukunft neue Radwege verlaufen.
Unterwegs
Nachdem wir das Möbelhaus umkurvt haben, radeln wir durch die Gartenstadt Welheim. Auf der Luftbildkarte ist der kürzeste Weg beschrieben. Man kann aber auch ein wenig durch die sehenswerte Siedlung streifen, wichtig ist nur, dass man am Ende auf der Gungstraße landet. Von dieser geht es unmittelbar an der Bahnlinie links in einen grünen Weg, der uns bis zu den beiden Halden mit Alpincenter und Tetraeder bringt.
Zwischen den beiden Halden biegen wir links ab und radeln über die neuen Wege und die neue Brücke dann rechts zur Tetraederhalde rüber. Wenn wir nicht auf dem Spiralweg nach oben wollen, bleiben wir am Haldensockel, überqueren die Beckstraße und fädeln uns auf einer alten Bahntrasse ein, die heute als Grünverbinder fast bis zum Prosperpark dient. Hinter „Prosperpark“ verbirgt sich ein ehemaliges Zechenareal, das heute teilweise mit einer neuen Siedlung bebaut, teilweise als Hügellandschaft begrünt ist, auf der Schafe weiden.
Abstecher
Sehr lohnenswert ist die Gartenstadt Welheim, ebenso wie der Aufstieg zum Tetraeder. Die Kokerei Prosper ist eines der letzten Zeugnisse von Schwerinsdustrie innerhalb des Kern-Ruhrgebiets (Emscherzone).
Gastro
Stadtteilversorgung auf der Gungstraße in Welheim. Am Alpincenter gibt es den höchstgelegenen Biergarten des Ruhrgebiets.