Bottrop. . Weil an der Zufahrt zur Halde an der Beckstraße eine Schranke fehlt, fahren rücksichtslose Autofahrer die Tetraeder-Halde hoch. Dabei kommt es immer wieder zu Beinahe-Unfällen mit Radfahrern und Spaziergängern. Beim RVR ist die Gefahr bekannt, eine neue Schranke soll kommen. Auch die Polizei kennt das Problem und will verstärkt kontrollieren.

Eigentlich soll hier am Fuße der Tetraeder-Halde an der Beckstraße eine Schranke stehen – eigentlich. Denn seit einigen Wochen klafft rechts neben der Zufahrt an der Beckstraße nur noch ein Loch. Darin war das Fundament der Schranke verankert. Genau diese Schranke hatte Jens Hapke, Sprecher des Regionalverbands Ruhr (RVR) noch im März im Gespräch mit der WAZ angekündigt. Und tatsächlich wurde sie auch gebaut. Doch jetzt ist es Juli und von der Schranke fehlt – abgesehen von dem Loch – erneut jede Spur. Und einige Autofahrer betrachten eine offene Zufahrt anscheinend als Einladung – sie fahren direkt hoch bis auf das Haldenplateau. Ein Schild „Einfahrt verboten“ ist da schnell ignoriert.

Dabei kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, hat WAZ-Leser Michael Schaak beobachtet. Mit seinem Rennrad ist er fast täglich auf der Halde unterwegs. Die rücksichtslosen Autofahrer sind für ihn eine gefährliches Ärgernis: „Erst am Samstag habe ich gesehen, dass ein BMW-Fahrer beinahe einen Jungen angefahren hat, der mit seinem Skateboard unterwegs wer.“ Denn Radfahrer und Spaziergänger erwarten auf der Halde keine Autos. Dazu kommt: Der Weg schlängelt sich in Serpentinen hoch zum Tetraeder, die vielen Kurven machen die Strecke extrem unübersichtlich.

Für Schaak ist es „ein Wunder, dass hier noch nichts passiert ist“. Schließlich seien am Wochenende bei schönem Wetter zahlreiche Menschen aus dem gesamten Ruhrgebiet auf der Halde an der Beckstraße unterwegs.

Es droht ein Bußgeld

Beim RVR ist man sich des Problems bewusst. Darum arbeitet man dort mit Hochdruck an einer neuen Schrankenlösung, die „zeitnah“ umgesetzt werden soll, wie RVR-Sprecher Jens Hapke versichert. Doch warum wurde die vorherige Sperre nach kurzer Zeit wieder abgebaut? Die Lösung, die der RVR gewählt hatte, habe sich als „nicht praktikabel“ erwiesen. Der Mechanismus der Schranke sei zu häufig defekt gewesen. Die Folge: Auch diejenigen, die die Halde befahren dürfen, ja müssen, standen vor verschlossener Schranke. „Der Weg hinauf ist ja auch ein Rettungsweg. Außerdem fährt dort der Bus und auch wir vom RVR müssen für Grünpflegearbeiten die Halde befahren“, sagt Hapke. Daher sei die bisherige Schranke abmontiert worden.

Polizei beobachtet die Situation

Theoretisch droht denjenigen, die die Beschilderung ignorieren und trotz Verbots die Halde befahren, ein Bußgeld. Allerdings ist der RVR keine Ordnungsbehörde, darf also keine Bußgelder verhängen. Auch die Stadt ist nicht zuständig, denn das Ordnungsamt darf sich nur um den ruhenden Verkehr kümmern – einzige Ausnahme die Geschwindigkeitskontrolle mit den Blitzwagen, so Stadtsprecher Ulrich Schulze. Für den fließenden Verkehr ist die Polizei zuständig.

Dort sei man informiert, wie Polizeisprecherin Ramona Hörstel erklärt. „Es gab bereits Bürgerbeschwerden zu dieser Thematik.“ Aus diesem Grund würden die Kollegen dort auch verstärkt ein Auge drauf haben. Wer erwischt wird, dem drohen 30 Euro Bußgeld, 35, wenn er bei dem illegalen Ausflug Menschen behindert hat.