Das darf man ruhig einen Schildbürgerstreich neuer Art nennen.
Die Verkehrsschilder, die da an der Auffahrt zum Tetraeder stehen, machen nicht nur überhaupt keinen Sinn; sie geben auch noch das ziemliche Gegenteil dessen vor, was die Bezirksvertreter im Süden der Stadt an der Zufahrt zur Bergehalde an der Beckstraße eigentlich bezwecken wollen.
Es ist auch längst nicht das erste Mal, dass Grünen-Bezirksvertreter Ulrich Schnirch auf den absoluten Nonsens aufmerksam macht, der sich da unter dem Tetraeder abspielt. Nur scheint das niemanden zu kümmern - außer vielleicht die Bürger, die über diesen Quatsch die Köpfe schütteln. Verzapft hat diesen Unfug übrigens nicht die Stadtverwaltung, das hat ihr der Regionalverband Ruhr in Essen abgenommen. Denn der besitzt den Tetraeder mitsamt der Halde darunter.
Radfahrer müssen schieben
Björn Abraham, der Leiter des Büros des Oberbürgermeisters und der Bürgermeister, beschrieb vor kurzem klar und deutlich die Lage am Fuße des Tetraeders, wie sie sein sollte: „Mit dem Auto fahren darf da niemand. Der Weg ist nur für den Wasserstoffbus frei, ansonsten dürfen nur Fußgänger und Fahrradfahrer da her“. Dem steht aber das erste Verkehrsschild am Weg zum Tetraeder im Weg. Denn das besagt nun einmal: „Verbot für Fahrzeuge aller Art“. Ein solches Fahrzeug ist auch der Wasserstoffbus. Seine Fahrer tun eigentlich also Verbotenes, wenn sie ihre Fahrgäste die Halde hinauf bringen - und Radfahrer, dürften den Weg nur dann entlang, wenn sie ihre Fahrräder an der Hand schieben. Weiß der Himmel, was kurz dahinter das zweite Verkehrsschild „Zulässige Höchstgeschwindigkeit 10“ samt Zusatzschild „Radfahrer frei“ da wem eigentlich noch sagen soll.
Ein Zusatzschild mehr könnte genügen
Bezirksvertreter Schnirch kennt selbstredend längst Wege, diesem Unfug ein Ende zu machen. Ein Zusatzschild „Bus frei“ unterm Verbot-für-alle-Fahrzeuge-Schild genügte, damit der Wasserstoffbus legal die Halde hinauf käme. Wenn sie beim Regionalverband Ruhr dann auch noch das Zusatzschild „Radfahrer frei“ mit darunter klemmen, dürfen auch die Radfahrer auf dem Weg zum Tetraeder wieder in die Pedale treten. Die zwei Zusatzschilder erzielen diese Wirkung übrigens auch unter einem Gehwegschild. Und unter einem Schild für einen gemeinsamen Fuß- und Radweg genügte auch das „Bus frei“-Zusatzschild.
Frei nach dem Kabarettisten Fritz Eckenga müssten sie beim Regionalverband Ruhr darüber jetzt nur noch ein paar Minuten nachdenken - das schaffen die schon.