Bottrop/Bielefeld. . Zu lebenslanger Haft waren zwei Brüder für den Mord an Ibrahim Y. in der Festhalle “Güllüm“ in Bottrop verurteilt worden. Jetzt stehen auch der Vater und der Bruder des Mordopfers vor Gericht - sie sollen für den Messerangriff auf den Vater der zwei Mörder aus Arnsberg verantwortlich sein. Es geht um Blutrache.
Die Mörder von Ibrahim Y. verbüßen eine lebenslange Freiheitsstraße. Die beiden Brüder hatten den 32-jährigen Libanesen aus einer Gladbecker Familie während einer Hochzeitsfeier in der Festhalle „Güllüm“ in Bottrop erstochen. Jetzt stehen auch der Vater und ein Bruder des Mordopfers vor Gericht - wegen einer Blutrache-Tat.
Der 56 Jahre alte Mann und sein 31-jähriger Sohn sind beschuldigt, für den Messerangriff auf den Vater der zwei verurteilten Mörder verantwortlich zu sein. Der Mann war bei der Attacke in Bielefeld lebensgefährlich verletzt worden. Er überlebte gerade noch. Ab Freitag müssen sich Vater und Sohn wegen Mordversuchs vor dem Landgericht in Bielefeld verantworten.
Gescheiterte Ehe löste Bluttaten aus
Auslöser der Fehde ist die gescheiterte Ehe des verurteilten Mörders Chalid C. Seine Frau hatte ihn mit den zwei gemeinsamen Kindern verlassen, weil er sie schlug. Das Sorgerecht für die Kinder wurde der Frau zugesprochen. Chalid C. akzeptierte dies nicht und drohte damit, den Vater oder Bruder seiner Frau umzubringen.
Bei der Hochzeitsfeier am 12. Juni 2011 in Bottrop trafen die Familien aufeinander. Bilal und Chalid C. aus Arnsberg beschlossen, den Bruder von Chalids Frau zu töten. Einer der beiden stieß ihm ein Messer in den Rücken. Das Opfer starb wenig später im Krankenhaus.