Bottrop.
Nach den tödlichen Messerstichen bei einer libanesischen Hochzeitsfeier in Bottrop ist gegen zwei Männer aus dem Sauerland Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Das Opfer war am Montag unter erheblichem Polizeiaufgebot in Essen beigesetzt worden.
Wie berichtet, stehen zwei Libanesen aus dem nördlichen Sauerland unter Tatverdacht. Sie waren am Montag festgenommen und auf dem zuständigen Polizeipräsidium in Recklinghausen verhört worden. Am Mittwoch wurden sie dem Haftrichter am Bottroper Amtsgericht vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Essen hat mittlerweile Haftbefehl wegen Mordes gegen die beiden Männer erlassen.
Beleidigung soll mutmaßlichen Täter in Rage gebracht haben
Hauptverdächtiger ist ein 23-jähriger Deutscher libanesischer Herkunft. Sein Bruder soll von seiner Ehefrau und den Kindern verlassen worden sein und traf auf der Hochzeitsfeier den 32-jährigen Bruder seiner Frau. Daraufhin setzten sich Tumulte in Gang, an denen eine Vielzahl der männlichen Hochzeitsgäste beteiligt waren. Der 32-jährige Gladbecker mit libanesischen Wurzeln wurde durch die Messerstiche schwer verletzt. Verwandte brachten ihn sofort in das Knappschaftskrankenhaus, wo er trotz intensivmedizinischer Bemühungen verstarb. Außerdem wurde ein weiterer 50-jähriger Hochzeitsgast aus Lünen durch Messerstiche verletzt. Er konnte das Lünener Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.
Den entscheidenden Anruf erhielt die Mordkommission am Dienstag von zwei Rechtsanwälten aus Soest. Sie kamen noch am gleichen Tag mit ihren zwei Mandanten nach Bottrop. In den Vernehmungen gaben die beiden Männer an, dass eine Beleidigung des später verstorbenen Mannes im Zusammenhang mit der Trennung seiner Schwester Auslöser für die Tat gewesen sei. Der Hauptverdächtige gibt an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Der zweite Tatverdächtige ist sein 28-jährigen Bruder, ebenfalls Deutscher libanesischer Herkunft, aus Arnsberg, dessen Ehefrau sich vor der Tat von ihm getrennt hatte.
Die beiden Tatverdächtigen wurden heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen wegen des Verdachts des Mordes dem Haftrichter beim AG Bottrop vorgeführt.