Bottrop. Im Frühjahr 2023 eröffnete die Café-Bar „Kurz vor Kino“ im Filmforum. Betreiberin Melanie Kurz-Meusel blickt zufrieden zurück und plant weiter.
Atem für mindestens zwei Jahre sollte man haben in der Gastronomie. Erst dann, so heißt es bei Fachleuten der Branche, könne man sagen, wie ein Laden eingeschlagen hat und läuft. Vor gut einem Jahr ging das ehemalige Bistro im Filmforum neu an den Start. Nach längerer Umbauphase eröffnete Melanie Kurz-Meusel den grundsanierten Ort als „Kurz vorm Kino“ in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bottrops einzigem Kino mit neuer Optik und neuem Konzept.
Das scheint aufzugehen, auch schon im ersten Jahr. Betont die aus einer österreichischen Gastronomenfamilie stammende Wirtin doch den Bar-Charakter, ohne den Café-Charakter beiseite zu schieben, wie man beispielsweise am Bottroper Seniorenkino sieht. Das erfreut sich vor den Aufführungen mit Kaffee und Kuchen, gerne auch selbstgebacken von der Chefin, nach wie vor großer Beliebtheit.
Café-Bar in Bottrops Filmforum setzt auch eigene Veranstaltungsakzente – Booker fragen immer öfter an
Aber die Betreiberin setzt auch eigene Akzente im Veranstaltungsbereich neben den Aktivitäten des VHS-Filmforums oder des Kulturamts. So organisiert das „Kurz vorm Kino“ inzwischen selbst Live-Musik, so wie vor wenigen Tagen beispielsweise mit den Rockern Lioba und Martha Klotschek oder auch Butterwegge, alle schon längst über den Newcomer-Status hinaus. „Das läuft langsam an, obwohl wir eigentlich immer noch ein Geheimtipp sind“, so die Inhaberin. Sie stellt auf jeden Fall steigendes Interesse bei Bookern fest.
Auch das Segment Autorenlesungen würde sie gerne etwas stärker bedienen. Aber: „Wir versuchen immer eine gute Absprache mit dem VHS-Filmforum und anderen Nutzern des Kinosaals hinzubekommen, denn wir wollen uns ja nicht gegenseitig Konkurrenz machen, sondern das hübsche Kino möglichst gut nutzen“, sagt Melanie Kurz-Meusel.
Denn natürlich können die allermeisten ihrer Veranstaltungen nicht in der Café-Bar selbst stattfinden. „Dafür wäre die einfach zu klein, wir müssen also ins Kino.“ Aber die Betreiberin stellt eine wachsende Vernetzung der Besucherinnen und Besucher fest. Wer ins Kino komme, stellt fest: Ach, da ist ja eine nette Bar für vorher und nachher. Andersherum würden Bar-Gäste auch das Kino stärker in den Blick nehmen.
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Die Geschichte von „Kurz vorm Kino“ scheint allem Anschein nach gar nicht so kurz zu sein, sondern hoffentlich noch viele neue Kapitel in der Ideenschublade haben. Bar und Kino: Das klingt hier nach mehr als bloßer Vernunftehe, vielleicht aber nach längerem Liebesfilm.
„Kurz vorm Kino“: Blumenstraße 12 -14 (Kulturzentrum). Geöffnet: Do bis Sa, 18 bis 23 Uhr (mindestens) und zu Veranstaltungen. Nächster Live-Auftritt: Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr. Zu Gast ist der isländische Singer/Songwriter und Entertainer Svavar Knútur. Karten: 18 (VVK) od. 22 Euro (AK) im „Kurz vorm Kino“.