Bottrop. Im Knappschaftskrankenhaus in Bottrop hat Diana Lucks das Feel Good Management übernommen. Wertschätzung ist ein zentrales Thema für sie.

Diana Lucks ist eine zugewandte Zuhörerin. Und ihr Lächeln, das steckt einfach an. Die 45-Jährige gibt ihrem Gegenüber ein gutes Gefühl. Die Aufgabe, die sie am Knappschaftskrankenhaus (KKH) in Bottrop übernommen hat, könnte gar nicht passender sein. Diana Lucks ist Feel Good Managerin, ganz offiziell und mit in diesem Jahr abgeschlossener Ausbildung.

Neu am KKH ist sie indes nicht. Bereits früher, als Sekretärin des Betriebsrates, als Gleichstellungsbeauftragte oder aktuell als Leiterin der Information und Poststelle und Mitwirkende in der Personalentwicklung hatte und hat sie ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was macht darüber hinaus das Feel Good Management aus?

„Das größte Thema, das ich für mich daraus ziehe, ist das der Wertschätzung und Menschlichkeit“, sagt Diana Lucks. Sie verweist auf die sogenannte Gallup-Studie. „Sie befasst sich mit der emotionalen Bindung von Mitarbeitenden zu ihrem Arbeitgeber“, erläutert die 45-Jährige. Deutschlandweit geben demnach rund 13 Prozent der Befragten an, eine hohe Bindung zum Unternehmen zu haben. 18 Prozent verspüren gar keine Bindung, so Lucks. Und die 69 Prozent dazwischen eine geringe Bindung (Zahlen für 2022, Anmerk. der Redaktion).

„Mitarbeiter, egal in welchem Unternehmen, brauchen jemanden, der wirklich zuhört“

Bindung kann aber für die Arbeitszufriedenheit und damit am Ende auch für die Arbeitsleistung und die Sicherung von Fachkräften ein entscheidender Faktor sein. Für die Arbeit im Krankenhaus sagt die KKH-Mitarbeiterin: „In der heutigen Zeit ist es existenziell wichtig, dass wir jemanden haben, der sich um die Wirtschaftlichkeit kümmert.“ Für sie sei es aber genauso wichtig, nicht nur auf Zahlen, Daten, Fakten zu schauen. „Mitarbeiter, egal in welchem Unternehmen, brauchen jemanden, der wirklich zuhört, der auf die Menschen eingeht, sodass sie sich verstanden fühlen und ihre Probleme mitteilen.“ So dass gemeinsam Lösungen gefunden werden können.

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Und nicht nur das: „Jeder Mensch braucht am Tag 20 kleine Feel Good Momente, um sich glücklich zu fühlen“, habe sie in der einjährigen Ausbildung gelernt. Das kann ein Lächeln sein, ein „schön, dass du da bist“, ein „danke, dass du die stressige Schicht mit mir durchgestanden hast“. Künftig möchte sie solche Anregungen in Teamworkshops weitergeben, in denen es auch um eine offene und ehrliche Kommunikation gehen soll. „Viele trauen sich gar nicht, etwas anzusprechen“, ist ihre Erfahrung.

Nicht nur Dinge ansprechen, die schlecht gelaufen sind

Andererseits: „Wenn wir miteinander sprechen, dann meist über Dinge, die nicht gut gelaufen sind. Das ist schade, man sollte auch über die gut laufenden Dinge sprechen.“ Als Motivation für die Arbeit an den Stellen, an denen noch Verbesserungen nötig sind.

Diana Lucks (re). hat als Feel Good Managerin im Bottroper Knappschaftskrankenhaus immer ein offenes Ohr – und stets ein Lächeln für die Kolleginnen und Kollegen. Hier mit ihr im Krankenhausgarten: Nadine Rahe.
Diana Lucks (re). hat als Feel Good Managerin im Bottroper Knappschaftskrankenhaus immer ein offenes Ohr – und stets ein Lächeln für die Kolleginnen und Kollegen. Hier mit ihr im Krankenhausgarten: Nadine Rahe. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Als Feel Good Managerin ist Diana Lucks auf Abruf ansprechbar, per Telefon, per E-Mail, manchmal, wenn es für die Menschen ganz dringend ist, kommen auch abends Anfragen über einen Messenger. Die Aufgaben vermischen sich mit denen, die sie als Leiterin des Familienbüros am KKH hat. Sie ist zum Beispiel neuen Ärzten bei der Wohnungssuche behilflich und verteilt Präsente an alle Mitarbeiter, die Nachwuchs bekommen. Insgesamt arbeiten 1050 Menschen im Krankenhaus und im Reha-Zentrum Prosper.

„Ein Mitarbeiter war bei mir, dessen Frau war an Krebs verstorben und er nun mit seinem Kind alleine. Er musste seine Arbeitszeit reduzieren.“ Auch in solchen Fällen ist Diana Lucks mit ihrer Empathie und ihrem Rat zur Stelle. „Ich bin natürlich keine Therapeutin“, betont sie. Werde eine Therapie gebraucht, vermittle sie weiter. „Aber es sind ja oft schon die kleinen Dinge, die helfen.“

Und Aktionen, die Mitarbeitende zusammenbringen und ihnen ermöglichen, nach der Arbeit privat ein paar Worte zu wechseln. „Letztes Jahr Ostern habe ich angefangen, Bastelaktionen zu starten.“ Gerechnet habe sie vielleicht mit 15 Leuten, die mitmachen. „Am Ende waren es über 40.“ Teils mit Kindern, teils ohne.