Bottrop-Kirchhelklen. Diese Vollsperrung kam unerwartet. Die Stadt hat den Bau des Kreisverkehrs an Hackfurthstraße und Ring vorgezogen. Das ist die Begründung.

Die Meldung der Stadt Bottrop kam Dienstag um 16.55 Uhr, die Absperrungen wurden am Donnerstag um 9.30 Uhr aufgestellt: Die Stadt hat an der Großbaustelle Hackfurthstraße den Bau des Kreisverkehrs mit dem Kirchhellener Ring vorgezogen. Zwei Monate wird dafür die Kreuzung voll gesperrt. Und: Die Kreuzung Hackfurth-/Horsthofstraße/Dorfheide, die als erster Kreisverkehr fertig werden sollte, bleibt Baustelle bis August. Das wirft Fragen auf, nicht nur bei Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs (CDU).

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Wenigstens die Anwohner waren halbwegs rechtzeitig vorgewarnt. Sie fanden letzte Woche in ihren Briefkästen ein Anschreiben des Bauunternehmens Eurovia. Kernsatz: „Aufgrund von umfangreichen Umlegearbeiten von Versorgungsleitungen ist die Herstellung des künftigen Kreisverkehrs Hackfurthstraße/Kirchhellener Ring vorgezogen worden. Dieser Bereich wird unter Vollsperrung der Kreuzung ausgebaut.“ Weiter hinten im Schreiben steht sinngemäß: War nicht unsere Idee, Beschwerden bitte an die Stadt richten.

Planänderung in der Großbaustelle: Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs hat Nachfragen.
Planänderung in der Großbaustelle: Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs hat Nachfragen. © WAZ | ks

Umlegung von Versorgungsarbeiten an der Hackfurthstraße? War da nicht mal was? Oh ja: 2019 und das ganze Jahr 2020 war die Hackfurthstraße schon mal Großbaustelle, weil erst Wasserversorger RWW und danach der Stromversorger EVNG dort neue Leitungen verlegten. Beide Unternehmen brauchten dafür länger als geplant. Die EVNG räumte seinerzeit sogar eine Verspätung von neun Monaten ein. Dafür meldeten beide Versorger 2021: Für die nächsten Jahre ist jetzt alles fein unter und an der Hackfurthstraße.

Nicht optimal, aber besser als acht Wochen Baustopp.
Jeanette Kuhn, Stadtsprecherin

Das hatten wir auch gedacht, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Natürlich habe der Bezirksbürgermeister Recht, natürlich wäre es besser gewesen, den Kreisverkehr an der Dorfheide erst mal fertig zu bauen. Aber dann sind die Bauarbeiter an der Hackfurthstraße auf vergessene Kabel und Rohre gestoßen, die auf keiner Karte mehr verzeichnet waren. Acht Wochen werde es wohl dauern, die aus dem Weg zu räumen. Und damit die Bauarbeiten nicht ins Stocken geraten, hat die Stadt den Kreisverkehr am Ring im Bauplan vorgezogen. „Nicht optimal, aber besser als acht Wochen Baustopp“, sagt Jeanette Kuhn.

Kirchhellener Hackfurthstraße: Halb Baustelle, halb Einbahnstraße

Mit der Vollsperrung sind jetzt die Kreuzungen der beiden künftigen Kreisverkehr an der Hackfurthstraße ganz oder teilweise dicht. Die Hackfurthstraße ist dazwischen auf der nördlichen Seite Baustelle und auf der südlichen Einbahnstraße Richtung Dorfheide. Die nördliche Umleitung führt über Oberhof-/Schulze-Delitzsch-/Hauptstraße zurück auf den Ring. Die südliche Umleitung führt über die Rentforter Straße, Kirchhellener Ring und Pastor-Dahlmann-Straße.

Der Schnellbus 36 der Vestischen folgt ab sofort von der Rentforter Straße der nördlichen Umleitung, fährt bis zur Pelsstraße und wendet dort an der Genossenschaft, sagt Vestische-Sprecher Jan Große-Geldermann. Das heißt: Zwei Monate lang wird die Vogelsiedlung nicht angefahren. Es entfallen die Haltestellen Finkenweg, Papenheide und Schultenkamp. Die Haltestelle Oberhofstraße wird in beide Richtung auf die gleichnamige Straße verlegt.