Bottrop. Im Bottroper Süden schnitt die CDU immer besonders schlecht ab. So will das Team um den jungen Bezirkschef Fabian Brix das ändern.
Kümmerer und direkte Ansprechpartner für die Leute wollen die Mitglieder des neuen CDU-Bezirks im Bottroper Süden sein. Dazu gehöre es auch, sich mit den vermeintlich kleinen Alltagsdingen zu beschäftigen, über die die Bürgerinnen und Bürger sich ärgern. Das können dann zum Beispiel fehlende Abfallkörbe am Boyer Marktplatz sein, die Beleuchtung für einen Rad- und Fußweg oder sich für die Beseitigung der Schlaglöcher auf der Möddericher Straße einzusetzen. Nah bei den Menschen sein wollen der junge Vorstand der Süd-CDU und seine Parteifreunde von Welheim bis Vonderort.
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Dazu brauche die Union bekannte Gesichter, meint Bezirksvorsitzender Fabian Brix. „Wir haben es geschafft, dass uns hier im Süden solche Leute vertreten, die auch gut hierhin passen“, sagt er. „Wir wohnen hier, wir arbeiten hier und wir kennen die Leute und die Gegend“, betont er, und sein Stellvertreter, Ratsherr Hans-Christan Geise, münzt das auf seinen jüngeren Vorsitzenden um. „Fabian ist hier bekannt wie ein bunter Hund“, sagt der Vonderorter anerkennend. Brix sei schließlich Postbote von Beruf und kenne im Umkreis so gut wie jede Straße in der Gegend. Er komme auf diese Weise schnell mit den Leuten in Kontakt.
„Wir müssen auf Straßen und Plätzen mit den Leuten reden“
„Wir wollen als CDU viel präsenter sein, hier im Bottroper Süden. Wir müssen auf die Straße und Plätze, um mit den Menschen zu reden“, sagt der neue Bezirksvorsitzende. Der 34-jährige Postbote kommt aus der Jungen Union und ist auch Vorstandsmitglied der Bottroper Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Mit Vanessa Vohs als Stellvertreterin ist die Junge Union mit einem weiteren Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des neuen CDU-Bezirksverbandes vertreten. Die fünf bestehenden Ortsverbände Boy/Welheim, Batenbrock, Boverheide, Unterstadt/Lehmkuhle/Ebel und Vonderort haben sich darin zusammengeschlossen.
Der junge Bezirksvorstand verspricht sich davon Aufbruchstimmung und mehr Durchsetzungskraft. Denn bei den vier Ratswahlen in den zurückliegenden 20 Jahren ging es für die Partei immer weiter abwärts. 2020 erreichte sie in Bottrop keine 25 Prozent mehr und gerade im Süden der Stadt hat die Union schwer zu kämpfen. In Welheim zum Beispiel erzielten CDU-Bewerber in einigen Stimmbezirken weniger als zehn Prozent. Auch Batenbrock ist nicht gerade eine CDU-Hochburg. Der Bottroper Süden ist für die CDU fast schon eine Art Diaspora geworden.
Junger Bezirksvorstand will Abwärtstrend der Bottroper CDU brechen
Gerade die Jungen in der Union wollen den jahrzehntelangen Abwärtstrend mit neuem Schwung brechen. Der Bezirksvorstand rät der Union, auch stadtweit mehr junge Leute einzubinden. In der aktuellen Ratsfraktion sei kein Mitglied der Jungen Union vertreten, merkt Vanessa Vohs an. Den steigenden Anteil von AfD-Wählern in Bottrop und gerade im Bottroper Süden sieht das Vorstandstrio kritisch. Eine ausgleichende Kraft der Mitte wie die Union sei da dringend notwendig.
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Die sprichwörtliche Benachteiligung des Bottroper Südens, über die die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder klagen, sieht CDU-Bezirksvorsitzender Fabian Brix keineswegs als längst widerlegte Gefühlssache an. „Wir alle kennen das schon gar nicht mehr anders“, sagt er. Das fange schon bei der Nahversorgung an. „Es gibt im gesamten Süden keinen einzigen Drogeriemarkt“, bedauert Brix. Dass ein angestammter örtlicher Betrieb wie der Baustoffhandel Rexin die Stadt nach Dorsten verließ, hält er für ein Armutszeugnis der Wirtschaftsförderung.
Weiterführende Schule im Bottroper Süden erhalten
Die Schulpolitik der Stadt hält das junge Vorstandtrio sogar für untragbar. „Wenn die Hauptschule Welheim schließt, gäbe es keine weiterführende Schule mehr im Bottroper Süden“, kritisiert Fabian Brix. Die Wege zu den Schulen in der Stadtmitte seien für die Kinder zu zeitraubend. Auch Vanessa Vohs meint: „Hier leben viele Schülerinnen und Schüler, hier ist ein Schulgebäude vorhanden. Die Stadt muss diesen Standort für eine weiterführende Schule auf jeden Fall erhalten“.